Sonntag, 22. Dezember 2013

Nummer 200

Dies ist der 200. Eintrag auf diesem Blog. Hinter mir liegen 199 Blogeinträge über dieses und jenes und welches, und fast ein halbes Studium in Wales. Das Studium ist großartig, und der Blog macht auch viel Spaß. Das Wetter ist kalt, aber trocken, und im Moment schon wieder arg dunkel. Ich arbeite an einer Bewerbung für's nächste Jahr, esse Kekse, trinke Ostfriesentee und freue mich auf Weihnachten. Ziele für den Blog und das neue Jahr sind: mehr schreiben, mehr lesen, mehr blödeln.
Außerdem ist der vierte Advent. Hier also das Adventstierchen, mit ganz viel Liebe.

Freitag, 20. Dezember 2013

Pieps!

Neben mir wälzt sich ein Pärchen kitzelnd und kichernd über's Sofa, während die Katze des Pärchens ungnädig zuschaut. Irgendetwas sagt mir, dass ich in der heimeligen, warmen Heimat angekommen bin.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Adventkälte

Der Besuch hat schlechtes Wetter mitgebracht, oder einfach nur Pech. Nach etwa drei Wochen Regenpause hat es am Donnerstagabend angefangen zu regnen und seitdem nur selten wieder aufgehört. Es ist kalt, nass, und ekelig (die drei Wörter, die das walisische Wetter meist am besten beschreiben, aber ganz besonders im Moment). Gestern haben wir dem Wüten getrotzt und sind durch Cardiff gezogen, haben lecker Crêpes und Welsh Cakes gegessen, und uns noch einmal Sleeping Beauties angesehen (hach!). Heute geht es ins Kino - was soll man auch sonst tun, bei dem Wetter.

Das Tierchen zum Advent - "frohen dritten!":

Freitag, 13. Dezember 2013

Besuch!

Ich hab Besuch! Yippie! Bin vollauf beschäftigt und habe keine Lust, im Blog zu schreiben. Euer Pech, wenn ihr mich nicht auch besuchen kommt.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Huch?

Das plötzlich besonders auf Twitter aufkeimende Interesse an meiner Fotografie, und damit verbunden an mir, und gleichzeitig ausgesprochene Kaufangebote verstören mich nur minimal.

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

Dienstag, 10. Dezember 2013

Gruss aus dem Scanner-Raum

Ein kleiner Gruss aus dem Scanner-Raum, und eine winzige Vorschau auf das, was noch kommen mag:

Ich habe heute 3 Filme entwickelt, und 1 1/2 gescannt. Meine Nase ist dicht und nicht mehr zu gebrauchen, und ich habe Hunger, deswegen gehe ich jetzt nach Hause und erledige den Rest morgen.

Samstag, 7. Dezember 2013

Es hat kein Ende

Ich klinge wie ein Roboter ohne Öl, und mir ist kalt. Die langen Stunden in der dunklen Höhle, plus der Kontakt mit einer verschnieften Schweizerin haben sich gerächt und nun bin ich erkältet, mein Kopf ist schwer und ich kann nichts tun. Außer Bilder aussortieren. Bilder aussortieren geht immer.

Freitag, 6. Dezember 2013

Once upon a time

Once / Once upon a time...

Gestern war mein allerletzter Fotografier-Tag im Theater! Seit Montag war ich täglich von sehr früh bis sehr spät in meiner dunklen Höhle, immer den Blick auf die Bühne gerichtet. Mein Kopf ist noch voll mit Bildern, die wunderschöne Stimme der Lisa Jen Brown singt mir Einschlaflieder... nur dass ich nicht einschlafen kann. Im Moment sitze ich in der Scanning-Suite, am ersten von vielen Filmen, die eingescannt werden wollen. Ach, wie sehr ich mich ins Theater zurück wünsche! Hier ist es langweilig, und nicht bunt und laut, und ich habe hier keine Schauspieler, die für mich Faxen machen. Meeeh.

Montag, 2. Dezember 2013

Als ich klein war....

Ich war nie klein. Okay, das ist gelogen, aber mal abgesehen von den allerersten Lebensjahren gehörte ich eigentlich immer zu den Großen. Die Überschrift müsste dementsprechend "Als ich noch jung war..." lauten, aber auch das wäre irgendwie nicht richtig.
Also, als ich noch klein war, gewann ich bei einem Schreibwettbewerb der Geolino einen der Hauptpreise und durfte mir nicht nur ansehen, wie aus meiner und den anderen Gewinner-Geschichten ein Hörbuch gemacht wurde, sondern auch im esa-Zentrum bei Köln Astronauten gucken. Das war schon ganz schön cool. Dieses hammermäßige Abenteuer ist jetzt Teil eines kleinen Beitrags des britischen Medien-Portals IdeasTap, nachzulesen für alle, die schon immer mal wissen wollten, was Kinder so alles draufhaben.

(Und Geolino veranstaltet schon wieder einen Schreibwettbewerb! Ob ich es nochmal versuchen sollte? Hihihi.)

Sonntag, 1. Dezember 2013

Erster Advent

Heute ist also der erste Advent. Hmm. Alle um mich herum scheinen schon in Weihnachtsstimmung ausgebrochen zu sein, und den Tag ganz toll und wertvoll zu finden. Es ist auch nur ein Sonntag, Leute! Ein Sonntag, an dem ich arbeiten muss, um mein Essay rechtzeitig fertigstellen zu können. Also, geht mir weg mit euren Adventskalendern und eurem achso nervigen Weihnachtsstress. Ihr habt ja keine Ahnung.

Aus Tradition trotzdem ein paar Tierchen zum Advent.

Mittwoch, 27. November 2013

Die unerträgliche Leichtigkeit des Essay-Schreibens

Wenn man spät in der Nacht und mit seinem Mitbewohner zusammen über seinem Essay-Thema grübelt, kann schon mal so etwas dabei rauskommen wie: "Die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit in der Fotografie", eine wissenschaftliche Untersuchung der Wahrheit hinter dem Schein in Richard Avedons Portrait-Fotografie.
Das werde ich genau so - nur eben auf Englisch - morgen im Seminar vorstellen. Mal sehen, was mein Tutor dazu sagt.

Sonntag, 24. November 2013

Review: "Die Dämonen", Fjodor M. Dostojewski

Am Anfang des Sommers erhielt ich ein neues Buch. Für einige Zeit lang, bevor ich tatsächlich anfing es zu lesen, scherzte ich, ich würde den Sommer über ein Lesetagebuch auf diesem Blog führen - schlicht und einfach, um stets motiviert zu bleiben, Dostojewskis 1000 Seiten langes Werk Die Dämonen auch wirklich zu beenden. Dann begann ich das Buch, stellte zu meiner eigenen Überraschung fest, dass die ersten hundert Seiten gar nicht so öde und schwurbelig waren wie befürchtet, und entschied mich gegen ein Lesetagebuch.
Oh, hätte ich doch nur anders gehandelt. Hätte ich doch nur.
Denn beendet habe ich das Buch tatsächlich - gestern. Nach vier, fast fünf, Monaten.

Was ich nicht bedacht hatte: Wenn man tausend Seiten hat, liegen zwischen den halbwegs aufregenden ersten hundert Seiten und den wirklich spannenden letzten hundert noch achthundert Seiten, die überwunden werden wollen. Und diese achthundert, die haben sich echt gezogen.
Dostojewski schreibt in Die Dämonen von den Verwirrungen einer russischen Kleinstadt, gerade von Leibeigenschaft in autoritäre Verwaltung übergegangen, in der traditionelle Herrschaft auf ehrgeizige Habenichtse, Literaten auf gläubige Analphabeten, und nicht zuletzt Anarchisten auf Autokraten treffen. Um den Gutsbesitzer-Sohn Stawrogin und den jungen Emporkömmling Werchowenskij sammelt sich eine kleine Gruppe, mit dem Ziel, "eine neue Ordnung" zu etablieren und zu diesem Zwecke mit Gewalt die alten Strukturen aufzubrechen. Ein politischer Thriller, so könnte man meinen, in dem die klassischen Gegensätze - alt, jung, traditionell, neu, Religion, Politik - gegeneinander ausgespielt werden.
So kann man das Buch auch lesen, wenn man unbedingt möchte. Sicher, vieler der Figuren revoltieren, wie der Einband verspicht, "jeder auf seine eigene Weise gegen bestehende Ordnungen". Aber leider sind es eben sehr, sehr viele Figuren, mit sehr, sehr vielen Problemen. Auf den tausend Seiten wird so manche Liebesverwirrung breitgetreten, so mancher ideologische Monolog gehalten, so manche Fehde angezettelt. Der politische Hintergrund, Dostojewskis durchaus angemessene Kritik an einem falsch interpretierten Sozialismus, tritt hinter die persönlichen Wehwehchen zurück: Wenn der Student Schatoff für eine mögliche Denunziation ermordet werden soll, so wird er in Wahrheit doch nur für seine Beleidigung Werchowenskijs umgebracht. Es ist, alles in allem, eben doch ein klassisches russisches Epos, samt all der Melodramatik, die 1870 ganz angesagt war.
Auf den letzten hundert Seiten, als Dostojewski anscheinend die warmen Worte ausgehen, wird es dann noch mal richtig wild. Die Zahl der Toten liest sich am Ende so, als seien Die Dämonen das direkte Vorbild für Game of Thrones gewesen, und vor lauter Intrigen, Feuersbrunsten, und unvorhersehbaren Kindsgeburten weiß man gar nicht, wo einem der Kopf steht. Das macht, in einer seltsamen Art und Weise, richtig Laune. Aber man muss eben erstmal bis dahin durchhalten.

Freitag, 22. November 2013

Es wird Winter

In Wales ist es kalt. Sehr kalt. Bin in alte Gewohnheiten verfallen und verbringe halbe Tage unter meiner Bettdecke, trinke viel Tee mit viel Zucker, und verbringe die restliche Zeit unter drei Schichten Kleidung an Orten ohne funktionierende Heizung - schändlich, schändlich. Ich weiß schon, warum es unter Künstlern mal angesagt war, in zugigen Pariser Mansarden zu erfrieren oder an Tuberkulose zu verrecken. Einen Zug dieser Selbstzerstörung kann ich definitiv auch an mir entdecken. Aber einen Vorteil hat es doch, nur der Fotograf im Theater zu sein - ich sitze als erstes vor dem Heizstrahler, noch bevor die anderen überhaupt eine Chance haben.

Dienstag, 19. November 2013

Polaroids, das Magische, das Banale, und ich

Es war ja recht ruhig um mich in dieser Blogsphäre - mal abgesehen von meiner kleinen Pöbelei gegen Sara Davidmann auf dem englischen Pendant -, so war das nicht beabsichtigt! Tut mir leid. Zu meiner Verteidigung muss ich aber auch sagen, dass ich wirklich viel um die Ohren habe. Nicht nur will ein Theater regelmäßig besucht und fotografiert werden, sondern auch die dazugehörige Gruppe gepampert und gepudert. Wie man nur alles so tot diskutieren kann! Immerhin fand das letzte Gruppentreffen hier bei mir zuhause statt, das war ganz nett, so etwas spart mir lange Wege.
Heute musste ich mal wieder Bilder vorstellen - Russell Roberts, einer der neuen Tutoren, hat uns ganz schön ins Gebet genommen - "Was sagt ihr? Ihr habt nicht mal eine einheitliche Definition von 'communities'?", aber auch jedem gerechtfertigtes Feedback gegeben. Und er mag, was ich tue! Und er sagt, dass ich auf dem richtigen Weg bin! Und er hat mir ein paar neue Ideen gegeben. Ich werde jetzt mehr nach dem Banalen als dem Magischen gucken, und dem ganzen ein bisschen mehr Tiefe geben. Außerdem werde ich darüber nachdenken, wie ich die Geschichte von Sleeping Beauties in meine Arbeit einbauen kann. Wer weiß, vielleicht benenne ich das Projekt ja einfach nach dem Stück? Aber das wäre auch irgendwie blöd. Es ärgert mich ein bisschen, dass ich verschlafen habe, ein Foto zu machen, als die Gasmasken und Schutzanzüge von 1984 noch neben dem Schild "Leute, wascht eure Tee-Tassen ab!" hingen. Da war es, das Banale und das Magische. Nur leider nicht auf meinem Film.
Bevor ich mir darüber den Kopf zerbreche, schreibe ich lieber meine Präsentation über Polaroid-Fotografie für Donnerstag. Dazu habe ich eigentlich keine Lust, zumal natürlich die ganze Gruppenarbeit an mir hängen geblieben ist. Aber was will man machen: Schließlich muss man erstmal durch's Banale, bevor man zum Magischen kommt. Am Ende der Woche bekomme ich bestimmt ein Einhorn.

Montag, 11. November 2013

Mehr als eine Option

So, mir ist soeben folgendes passiert: Ich hab zwei Tabs geöffnet, den Blog im einen, meine Lieblings-Fanfiktion-Seite im anderen - und gerade, als ich eine Überschrift eintippen wollte, leuchtete im Fanfiktion-Profil ein Update meiner derzeitigen Lieblingsgeschichte auf. Fuh. Was tun? Bloggen? Lesen? Aaaah!
Jetzt habe ich mich für's Bloggen entschieden. Freut euch, liebe Leute, ihr habt Priorität! So viel hab ich aber auch gar nicht zu erzählen. Das Wochenende habe ich eher ruhig angehen lassen, denn fotografieren ging ja schlecht, weil keine Proben, und in der Uni arbeiten ging auch schlecht, weil Uni zu. Also habe ich geschlafen und gegessen (muhaha), ein bisschen für meine Lieblings-Fanfiktion-Seite geschrieben, ein paar Dinge durchsortiert und Mira bei ihrem Landschaftsfotografie-Projekt geholfen. Ein Spaß.
Heute habe ich es dann aber doch wieder in die Uni geschafft, und zwar gleich so richtig: Ich habe mich für 6 1/2 Stunden in der Scanning-Suite vergraben und ebenso lange Musik gelauscht, während der Scanner langsam, aber sicher meine drei Filme von letzter Woche einscannte. Und, oh, schön sind die Bilder geworden! So richtig nette schwarz-weiße Probenraum-Fotografie, wie man sie kennt. Oh, ich mag mein Theater. Ich mag meine Fotos. - Bilder gibt's, sobald ich sie auch im handlichen .jpg-Format habe.
Eine kleine Geschichte muss ich ja dann doch noch erzählen: Am Mittwoch sollte mein Päckchen mit Filmnachschub ankommen. Am Donnerstag war es immer noch nicht da, so dachte ich jedenfalls, bis ich den "Wir haben Sie leider verpasst"-Zettel unter den gesammelten Flyer-Werken in unserem Hausflur ausgrub - inklusive Verweis auf's nächste Postamt. Ich lief also zum Postamt, ganze zwei Mal, nur um jedes Mal mit leeren Händen wieder zu gehen. Eine am Freitag versendete, verzweifelte Mail (wooooo ist der Film, den ich heute schon bräuchte, aaaaaah!) wurde dann beantwortet mit: Übrigens, Sie waren beim falschen Postamt. "IHR BLÖDEN SÄCKE!" Am Samstag lief ich also zum richtigen Postamt, fand meinen Film und konnte auf dem Rückweg einen Park samt tanzenden Eichhörnchen entdecken. Ein Abenteuer ohnegleichen.

(und jetzt schnell zu fanfiktion.de!)

Freitag, 8. November 2013

Dienstag, 5. November 2013

Upgrade

Hahaha, schaut euch das an:

Und das alles für eine halbe Stunde vor Einlass von 1984, in der ich durch die Gegend gerannt und auf Dinge geklettert bin, Objektive allerortens verloren und wiedergefunden, mein Stativ umgebaut und lustige Langzeit-Aufnahmen gemacht habe. Das war alles nicht so professionell, aber lustig. 

Sonntag, 3. November 2013

Kontakt

Womit habe ich heute den Tag verbracht? Nun, abgesehen davon, dass ich dem Regen zugeschaut und überlegt habe, eine Arche zu bauen - habe ich Fotos editiert. Ohne Ende. Okay, doch mit Ende, aber jenes Ende kam erst gerade eben und nun hab ich genug davon, stundenlang auf Fotos zu starren. Also einen Blog schreiben! Hab aber nichts zum Schreiben. Hmm.
Es ist wirklich gar nicht so viel passiert... Mittwoch Fotos machen, Donnerstag ausschlafen und Frankenstein im Kino gucken, Freitag Film entwickeln (und ruinieren - besser nicht nachfragen), Samstag Fotos machen, Sonntag Fotos editieren. Öh.
Die beiden Foto-Termine hatte ich, wie bereits erwähnt, bei Kontakt im Sherman Cymru Theater - ein ganz fantastisches "Theater-Experiment", in dem jedes Publikumsmitglied an einem eigenen Tisch saß, gegenüber wechselnden Schauspielern. Gespräche wurden geführt, es wurde getanzt, geschwiegen, gemalt. Sehr intensiv, sehr interessant, sehr schön. Das war wohl mein Highlight dieser Tage.
Und morgen bin ich ganz von Anfang an bei den Proben zu Sleeping Beauties dabei! Juhu! Ich bin etwas aufgeregt.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Good to be back

Auf dem Weg nach Cardiff lief auf meinem mp3-Player "Good to be gone" von den Sugababes (weil doch heute alberne-Popmusik-Tag war). Diesem Motto trotzend sage ich: Gut, zurück zu sein! Die Fotografie hat mich wieder! Ich hatte einen wunderbaren Tag im Sherman Cymru Theater, um dort die Generalprobe von Kontakt zu fotografieren, und nebenher einige Bilder für's eigene Projekt abzustauben. Das hat ganz gut funktioniert - ich muss nur noch abwarten, wie der Film aussieht, wenn er entwickelt ist.
Resultate gibt's, sobald vorhanden. (Uh, ich bin ganz aufgeregt!)

Im Übrigen hab ich von Blue dann doch nur die zwei (!) Tour-Busse gesehen, und die Schlange vorm Eingang. Ich hab mir grinsend die ganzen nicht mehr superjungen Mädchen in zu kurzen Röcken angeschaut, und bin dann zurück ins Theater. Ich glaub, ich hab nichts verpasst, und Kontakt war in jedem Falle um einiges spannender.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Endlich Meer

le monde et la mer hat es endlich so richtig ans Meer geschafft - ganz dem Blog-Namen entsprechend! Von Freitag auf Samstag war ich nämlich in Aberystwyth - ihr merkt es schon an den vielen y's: tief in Wales, weit weg von der Grenze, an der Irischen See.
Irische See (ein Ausschnitt)
Meiner allerliebste Theater-Compagnie Propeller spielte am Freitagabend ihren Pocket Merchant im Aberystwyth Arts Centre und so ließ ich mich von Mira, einer Kommilitonin, im Auto mitnehmen. Unser Roadtrip war schon recht unterhaltsam, denn je nördlicher man gelangt, desto ländlicher wird es - wie man sich Wales eben vorstellt: grün, wild, mit vielen Flüsschen und vielen Schäfchen, und zudem hatten wir bestes walisisches Wetter, also Regen und Sturm. Mit guter Musik und Salt-and-Vinegar-Chips ausgestattet, erschütterte uns das nicht weiter.

Irgendwo bei Rhayader
In Aberystwyth angekommen, guckten wir uns zunächst eine halbwegs interessante Ausstellung von Landschaftsfotografie aus Palästina an, bevor Mira mich bei meinem Gastgeber für die Nacht ablieferte: Tom, Waliser, Student, und leidenschaftlicher Veggie-Burger-Koch. Den hatte ich über die Internetplattform Couchsurfing kennengelernt, und ich muss sagen, meine erste eigene Erfahrung als Couchsurfer hat mir durchaus gefallen. Tom wohnt mitten in der Innenstadt von "Aber" - was nicht viel aussagt, denn man gelangt zu Fuß innerhalb von 30 Minuten von einem Ende von Aberystwyth zum anderen. Er kümmerte sich um mich, bekochte mich (wirklich ausgezeichnete Burger!) und brachte mich rechtzeitig zum Arts Centre auf dem Uni-Campus, um dann dort zu arbeiten, während ich im Theater saß.
Der Pocket Merchant ist eine einstündige, aufs Wesentliche reduzierte Version des Kaufmann von Venedig von Shakespeare, vor allem auf jüngeres Publikum zugeschnitten. Ich hatte die längere Fassung von Propeller vor einigen Jahren in Neuss gesehen, und es war interessant, es nun im neuen Gewand, mit weniger Schauspielern und minimalen Bühnenbild zu sehen. Persönlich bevorzuge ich wohl die lange Fassung, aber was den Abend für mich wirklich besonders gemacht hat, ist, dass zum Pocket Merchant ein Gespräch zwischen Publikum und Schauspielern gehört, in dem man alles fragen darf, was man will. Es entwickelte sich eine höchst spannende Diskussion über den Antisemitismus des Stückes, und den Wert des Theaters im Allgemeinen und des Stückes im Speziellen für die Jugend. Die Schauspieler waren total locker und gut drauf und gaben sich Mühe, jeder Frage gerecht zu werden. Das war toll, allein für das Gespräch lohnte sich die Fahrt und das Eintrittsgeld.
Mit Tom lief ich dann zurück in die Stadt, lernte, dass die Kleinstadt Aberystwyth ganze 50 Pubs aufweisen kann. Wir hatten unsere erste politische Diskussion des Abends - Tom studiert internationale Politik - und beschlossen, zu einer kleinen Stadtführung im Dunkeln aufzubrechen, begleitet von Patrick, einem seiner Mitbewohner. Wenn man von Toms Wohnung zweimal um die Ecke läuft, kann man bereits die Wellen am Strand brechen hören. Die Schlossruine ist im Dunkeln beleuchtet, und Abers Promenade hat im Dunkeln einen ganz eigenen Charme. Ein sehr netter erster Eindruck dieser kleinen Stadt am Meer. Zusammen landeten wir dann in einem der vielen Pubs und verquatschten uns ordentlich. Die Diskussionen führten wir sogar "zuhause" noch weiter. Es wurde eine kurze Nacht auf Toms Sofa, denn um acht Uhr morgens mussten wir schon wieder aus den Federn - er musste zu einem Seminar, ich zum Zug.
Das nördliche Ende von Aber, Constitution Hill und die See
Netterweise war sein Seminar am Strand - weswegen ich das Meer auch noch mal bei Tag zu sehen bekam. Gerade als ich das erste künstlerisch wertvolle Foto auf Film bannen wollte, hauchten die Batterien meiner F3 ihren letzten Atem aus, daher müsst ihr mit Handyfotos vorlieb nehmen. Aber so habe ich immerhin einen Grund, nach Aber zurückzufahren. 
Zurück ging es dann mit dem Zug, entlang Orten mit wilden Namen wie Machynlleth oder Shrewsbury und malerischen Landschaften. Nach knapp fünf Stunden war ich wieder in Newport, um ein Abenteuer und neue Bekanntschaften reicher, schrecklich müde und ziemlich glücklich. Oh, ich mag das Meer, und das Theater, und Wales.
Zwischen Borth und Machynlleth

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ganz nah dran (und doch daneben?)

Heute war ich in Cardiff, und oh, es war so schön. Die Sonne schien, und es war warm, und ich war im Theater...
Ich habe ja noch gar nicht richtig berichtet, was ich so plane. Meine Projekt-Gruppe hat sich mit Hängen und Würgen auf das Thema "Night/Nacht" geeinigt. Weil ich keine Lust habe, zu unmenschlichen Uhrzeiten aufm Feld zu stehen, habe ich das Thema etwas wörtlicher genommen und in Bezug zu "opening night" (Premiere) gesetzt - also werde ich ins Sherman Theater zurückkehren, und dort auf Schwarz-Weiß-Film etwas daherschießen. Ich sage das sehr salopp, weil ich eine genaue Vorstellung habe, wie es aussehen soll - aber immer, wenn ich versuche, es zu beschreiben, versteht es keiner.
Also traf ich heute Phil, denn das inzwischen angeleierte Projekt drohte - wie schon verschiedentlich auf diesem Blog angedeutet - in arge Zeitnot zu geraten. Phil war ganz Feuer und Flamme (und in Plauderlaune) und stellte mich gleich mehreren Menschen vor, die mir jetzt alle helfen werden. Und nächsten Mittwoch geht es los, mit der Generalprobe und der Premiere von Kontakt, Phil Herzensproduktion ("You MUST come!!!")! Für letzteres bin ich einfach mal so engagiert worden, das gehört nicht mal richtig zum Projekt. Hurrah. Ich bin quasi der Haus-Fotograf, von nun an, darf hinter die Kulissen ("Du kennst dich ja aus...") und zu verschiedenen Premieren. Mal sehen, was die sagen, wenn ich da mein Stativ anschleppe. Oh, ich freue mich!
Das wird ganz viel Theater in den nächsten Wochen...mindestens vier Stücke, inklusive des Kaufmann von Venedig in Aberystwyth, und Proben, Proben, Proben... das fühlt sich ein bisschen wie nach Hause kommen an.

Was ich aber noch dazu erzählen muss: Es ist ja gemeinheitlich bekannt, wie gut ich darin bin, Bands und Künstler, die ich doch ganz gern mal sehen würde, haarscharf zu verpassen. Und dass ich im Sommer einen kleinen Rückfall ins Blue-Fan-sein hatte. Nun, ich möchte meinen, dass ich mich heute selbst übertroffen habe. "Blue zu sehen, ist jetzt nicht unbedingt ein Lebenstraum, aber man könnte es ja mal machen, wo sie schon in Cardiff sind..." Denkste. Die Herren treten nächsten Mittwoch auf, also genau dann, wenn ich bei Kontakt bin. Und das dicke Ende der Geschichte ist: Sie treten in der University Hall auf, die ungefähr direkt neben dem Sherman Theatre liegt. Vielleicht treffe ich sie ja, wenn wir jeweils müde aus der jeweiligen Hintertür wanken.



Noch ein paar Grüße aus dem sonnigen Cardiff...wer den Ort kennt, wo die Fotos entstanden sind, bekommt einen Keks.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Draußen

Ratet, wer sich heute aus dem Haus getraut hat - gleich zweimal! Und draußen ist ja tatsächlich angenehme, frische Luft! Und Wolken! Und Sonne!
Ich hatte heute Uni. Und Paul hat mein Projekt, trotz Zeitproblemen und allem, durchgewunken (er schien nicht überaus begeistert, aber auch nicht überaus abgeneigt. Das ist ein Fortschritt.). Und dann hab ich mir mit ein paar Freunden Filth (dt. Drecksau) angesehen. Die Scissor Sisters waren leider nur im Trailer, dafür macht James McAvoy eine sehr gute Figur, und die zweite Hälfte des Films ist definitiv sehenswert. Dann war ich noch einkaufen. Tesco hat Bio-Milch!
Jetzt bin ich wieder zuhause, und morgen muss ich mich gleich wieder vor die Tür wagen - es geht auf nach Cardiff.

Montag, 21. Oktober 2013

Ich bin nicht verloren

Ja, ich habe das Wochenende überlebt, und weil ich seit Freitag mehr Zeit auf meiner Matratze/unter meiner Bettdecke verbracht habe als üblich, kommt es mir vor, als hätte ich vor Urzeiten das letzte Mal geschrieben. Twitter ist an allem schuld, und Facebook, und das Internet-Fernsehen. Mich an den Bildschirm zu kleben ist wirklich, wirklich einfach.
Ich wollte gerade mit einem wunderbaren rhetorischen "Was also habe ich das Wochenende lang getrieben?" einen neuen Absatz einleiten, aber die wahre Antwort wäre "Nichts", lassen wir das also mal... Nun ja, "ein bisschen". Mit ein paar der Mitbewohnerinnen "Despicable Me" (beide Teile!) geguckt. Mich auf Twitter mit einem Haufen Trans-Feminist*innen über eine Person in den USA, die ein siebzehnjähriges Trans-Mädchen vor ihrer Schule und im Internet zwangsgeoutet und ziemlich übler Dinge beschuldigt hat, aufgeregt. Diese Person hat selbst übelst einen an der Waffel - nennt sich Feministin, erkennt Trans*-Frauen aber nicht als Frauen, sondern als Männer an, und nun ja, der Shitstorm auf Twitter war beträchtlich. Ich habe außerdem mein Foto-Projekt etwas voran getrieben, mit Larilein über ihren Nachlass verhandelt (ich bekomme ihre Bücher!), und viel geschlafen.
Arg faules Wochenende. Aber heute Nacht kommt Kieran aus Newcastle wieder, jippie, und Jenna ist dann mit ihrer Präsentation durch, jippie, und dann habe ich endlich wieder jemanden zum belästigen.

Außerdem sehr gute Nachrichten: Ich fahre am Wochenende nach Aberystwyth, eine Übernachtungsmöglichkeit hat sich aufgetan!

Freitag, 18. Oktober 2013

WochenENDE

Nun hab ich die lang ersehnte Email, und was sagt sie? "Keine Proben vor dem vierten November." Das ist in zwei Wochen!!! FUH. Was soll ich denn zwei Wochen lang fotografieren, wenn nicht die Theaterproben, um die es in meinem Projekt nun mal geht? Blargh. Das wird ein langes Wochenende des Neu-Planens, Umdenkens und Nichts-Tuns. Kieran fährt nach Hause und Jenna muss arbeiten, das heißt, ich hab nicht mal jemanden, der nichts mit mir tut.

Dieser Nonsens tröstet mich ein bisschen.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Flut und Ebbe

Mir ist kein besserer Titel eingefallen, und ich dachte, wo der Blog doch schon "MeerKameraIch" heißt...
Es passt aber irgendwie. Ihr habt es ja gelesen, in den letzten Wochen war viel Trubel angesagt - die Flut sozusagen - eine Flut an Arbeit, Sorgen und Kraftausdrücken. Irgendwann legte sich aber der Wind - oh, diese Metaphern! - und plötzlich war es ruhig, ganz ruhig, und ich hatte mir ein Projekt zurecht gelegt und das Projekt startete ganz okay und dann...musste ich warten. Auf eine Email von Phil, die mir beschied, dass ich Zugang hatte. Und die Email kam nicht. In der Zwischenzeit habe ich Bücher gelesen (keins davon zu Ende), mit Slow-Food-Experte Kieran gekocht, Blogs geschrieben, Blog-Pause gemacht, getweetet (getwittert?)...und es gaaaanz laaaangsam angehen lassen. Mein Bett ist mein bester Freund, und die See irgendwo hinterm Horizont.
Doch was ist das? Die ersten Wellen plätschern an den Strand. Eine Email von Phil! Yippie! Es geht wieder los...mal sehen, wohin die See mich trägt.

Samstag, 12. Oktober 2013

Empört Euch!

"Ich wünsche allen, jedem Einzelnen von euch einen Grund zur Empörung. Das ist kostbar. Wenn man sich über etwas empört, wie mich der Naziwahn empört hat, wird man aktiv, stark und engagiert. Man verbindet sich mit dem Strom der Geschichte, und der große Strom der Geschichte nimmt seinen Lauf dank dem Engagement der Vielen." - Stéphane Hessel

Dieser Gedanke, diese vier Sätze des französischen Résistance-Veteranen Stéphane Hessel treibt mich heute um. Er hat einen wortgewaltigen, dabei nicht mal langen, Appell namens Empört Euch! (Indignez-Vous!) geschrieben - und der Name ist Programm. Er beschreibt, wie die Werte und Errungenschaften der Résistance und der Post-Nazi-Gesellschaft - u.a. die Deklaration der Menschenrechte, soziale Sicherheit, wirtschaftliche Demokratie - heute, 65 Jahre später, wieder verloren gehen an die Banken, die Privatisierer, die "Macht des Geldes", und vor allem an diejenigen, die dem gleichgültig gegenüber stehen. Er will die Demokratie, die Stimme der Einzelnen, bewahren und ruft zu Empörung auf, zum ersten Schritt in Richtung Widerstand.
Empört Euch! ist eine kleine Streitschrift, kaum dreizehn Seiten lang, und erzählt von dem grundlegenden Konflikt unserer Gesellschaft. Inmitten des Kapitalismus und des Individualismus, vorangetrieben durch Thatcher, die französischen Republikaner, die deutschen Liberalen, ist es schwer geworden, sich für den Protest zu begeistern, geschweige denn, sich über etwas erst einmal zu empören. Wir sind träge geworden, wir folgen brav der Diktatur der Massenmedien. Die Macht der vielen Stimmen bleibt in Internet-Petitionen stecken. Hessel erzählt von seiner Zeit in der Résistance, von seiner Mitwirkung an den Menschenrechten, seinem Engagement für Minderheiten und unterdrückten Völkergruppen, etwa in Algerien oder Gaza. Und er fragt uns: Was treibt uns an? Warum kämpfen wir nicht für den Umweltschutz? Warum verdammen wir den Terrorismus, nicht aber den Völkermord?
Er trifft da einen wunden Punkt. Und natürlich hat er Recht. Wir sollten uns wirklich mehr empören. Doch was heißt das denn, "sich empören", heutzutage? Hessel ruft dazu auf, die ewige Spirale der Gewalt durch Hoffnung und Gewaltlosigkeit zu brechen. Doch eine wirkliche Lösung bietet er auch nicht. Es ist das ewige Dilemma dieser Pamphlete, die die Demokratie bewerben, doch die Anarchie verdammen, eine schwammige Idee der Freiheit im Sozialismus propagieren und doch nicht richtig wissen, wie man es anstellen soll. Nicht jeder ist Diplomat und kann wie Hessel unbehindert in den Gaza-Streifen einreisen und seinen großen Namen nutzen, um Missstände anzuprangern. Sicher ist Gewaltlosigkeit eine gute Sache. Doch was anstelle der Gewalt folgen soll, lässt Hessel offen. Empörung kann alles sein, solange wir nicht die Raketenwerfer zücken.
Es ist einfach, gegen die Diktatur der Massenmedien und des Finanzmarktes zu wettern, auf Freiheit und die Menschenrechte zu pochen, auf die Geschichte zu verweisen. Aber es sind viele Fronten, auf die er da hinweist, viele Kämpfe, die wir gemeinsam ausstehen sollen - eine schwierige Aufgabe, so ganz ohne Anleitung. Empört Euch! ist wichtig, ist gut, ist richtig, nur noch nicht zu Ende gedacht - es liegt jetzt an uns, eine Lösung zu finden, Empörung mit Hoffnung mit Gewaltlosigkeit (oder Gewalt an den richtigen Stellen?) zu vereinen, die Alten können ja nicht alles für uns machen. Vielleicht ist es genau das, worauf uns Stéphane Hessel mit seinen letzten, großen Worten stoßen will:

"Neues schaffen heißt Widerstand leisten. Widerstand leisten heißt Neues schaffen." (Empört Euch!, S. Hessel, S. 21, ullstein-Verlag)

Freitag, 11. Oktober 2013

Zwitscher, zwitscher

Ich bin jetzt bei Twitter. Es ist gruselig, hektisch, und es macht Stalken so unglaublich viel einfacher - keine gute Sache für le monde et la mer. Aber es macht auch Spaß.
Jetzt muss ich nur noch dran denken, in Zukunft nicht hier nur 140 Zeichen und dafür Romane auf Twitter zu veröffentlichen. Challenge accepted!

International

Aled begrüßt die Runde und fragt nach unseren Namen. Frederico macht den Anfang. Natürlich erkennt Aled sofort, dass Fred nicht von hier ist, und sie plaudern ein bisschen über Portugal. Dann bin ich an der Reihe. Ich nenne meinen Namen.
Aled guckt mich an.
"Kommst du aus Schweden...oder aus Finnland?"

Ganz nah dran.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Da isses

Mein Blog, ein bisschen dahin gerotzt, muss ich zugeben: You See Me. Es wird noch besser (hoffentlich).
Das Ganze ist für die Uni, denn Teil des zweiten Jahres und meines Theorie-Moduls ist es, ganz professionell einen Fotografie-Blog aufzuziehen. Hell yes!

Dienstag, 8. Oktober 2013

Ian Walker und die Surrealisten

Ian Walker ist der Mann, dem ich meinen Studienplatz zu verdanken habe. Er war es nämlich, der mich an einem windigen, doch sonnigen Februar-Tag im Jahre 2012 zum Interview empfing und so meinen Weg in die Uni Newport ebnete. Das war etwas ungewöhnlich, denn er leitete bis zum Sommer das Master-Programm und ich war auch zunächst reichlich verwirrt, den netten, arg schielenden Mann mit dem Birminghamer Akzent nicht unter meinen Lehrern finden zu können. Zum Glück übernahm er dann aber verschiedene Vorlesungen in meinem Theorie-Modul, und von einigen erzählen wir uns heute noch ehrfürchtig: etwa seine "3 Times" und "3 Places"-Vorlesungen, in denen er je drei Bilder aus verschiedenen Epochen miteinander verglich und uns in dieser Zeit mehr über Dokumentarfotografie beibrachte, als drei Theorie-Bücher zusammen.
Nun hat Ian Walker das Dokumentar-Fotografie-Programm verlassen und ist Professor geworden - für etwas weniger als einen Monat, denn dann geht er in Rente. Möglich gemacht hat das eine kurzsichtige Planung meiner frisch-fusionierten Uni, die munter großzügige Rentenpläne verteilt hat, um Stellen zu sparen und somit vor allem ältere Dozenten, etwa Ian, oder auch Clive, ziemlich schnell losgeworden ist. Leider, leider.
Heute war der Tag der großen Antrittsvorlesung des Professor Walker, lang ersehnt, groß auf Facebook beworben. Das Thema: Eine kurze Geschichte der kurzen Geschichte der surrealen Fotografie (den Titel hat er sich ausgedacht - man erkennt seinen Humor). Dazu gab es nicht ganz so kurze Begrüßungs- und Dankesreden, ein warmes Büffet und Getränke. Was die Uni sich nicht alles einfallen lässt, um sich bloß nicht anmerken zu lassen, dass sie eiskalt den besten Dozenten aller Zeiten ziehen gelassen hat - sogar die vollkommen fachfremde Vizekanzlerin der Uni merkte etwas verschämt an, dass sie endlich mal in einer Vorlesung dieser Art alles verstanden hätte. Da wehte ein bitterer Nachgeschmack mit.
Ach Ian, ich werde dich vermissen.

Die gute Neuigkeit ist aber, dass ich endlich Jack mal wieder gesehen habe - noch ein Kreis, der sich schließt, denn so ziemlich vor einem Jahr hab ich den im Pub kennen gelernt, da war er ein erfahrener Dritt-Jahrist und ich der Frischling. Nun ist er fertig, ich im zweiten Jahr und wir können uns erfahren zunicken und grinsen: Ian Walkers rechtes Auge, das ist wirklich verwirrend.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Fundstück

Für diejenigen unter euch, die King Arthur oder Fantastic Four oder auch das Video zu Westlifes Uptown Girl kennen: Euch ist vermutlich der Name Ioan Gruffudd ein Begriff, oder zumindest das Gesicht, das zum Namen gehört. Soeben musste ich feststellen, dass jener Herr nun für meine Uni wirbt. Er schreitet da also über die walisischen Hügel, hinter ihm explodiert Feuerwerk rückwärts, sein Halstuch flattert im Wind, und er spricht dramatische Worte...bis das letzte Streichholz für die University of South Wales flackert.
Ich weiß nicht, was ich tun soll: Mich schämen, für die Uni und den tiefen Fall des Ioan Gruffudd? Mich ärgern, dass meine Studiengebühren in solch ein leeres Gelaber fließen anstatt in anständige Dozenten und Material? Mich über den dargebotenen Trash freuen?


Fun Fact: Die Werbung wurde in Somerset gedreht, weil es in Wales zu sehr regnete.

Samstag, 5. Oktober 2013

Aha.

Heute aus der Zeit geklaut: "Studenten mit Auslandserfahrung seien offener für Erfahrungen, sozial verträglicher und emotional stabiler."
Aha. Könnt ihr mal sehen.

Freitag, 4. Oktober 2013

The Good, The Bad and The Ugly

Heute war endlich wieder "Le Pub", und diesmal mit einer Sonderausgabe: Die Le Pub-Filmnacht, kreiert von den Kollegen des Dokumentar-Film-Kurses. Statt Blut und Wachs und manierierten PFAlern haben wir uns also kürzere und längere Filmchen angesehen. Einige davon waren klassische Dokus, andere kleine lustige Videos, die sich selbst nicht zu ernst nahmen. Die DokFilmer sind ein lustiges Völkchen, das sich selbst ausgiebig feierte und ganz ohne das klassische, aufgesetzte Le Pub-Gelaber auskam. Ein fantastischer Abend, und hallelujah, was haben wir gelacht. Jodie, Suzie und ich sind mit Tränen in den Augen nach Hause gelaufen.
Das war auch mal nötig. Die letzte Woche war höchst anstrengend und nervenaufreibend, da sich die Gruppenarbeit einfach nicht so entwickeln will, wie sie soll. Just dachten wir, ein Thema gefunden zu haben, mit dem sich alle - auch ich, nach einigem Grummeln und verzweifeltem Appellieren an die sturste Person der Gruppe - abfinden können. Inzwischen haben mir aber zwei Leute geschrieben, wie schwierig sie das Thema finden. Hahaha (hysterisches, nervöses Lachen!). You have got to be kidding me. Ich habe das Thema nicht ausgesucht. Beschwert euch bei wem anders, und nein, ich gebe meine Idee und meinen Zugang nicht mehr auf.
Darüber hinaus plagt Kieran sich mit den arg oberflächlichen Mitstreitern in seiner Gruppe und so wurde ich heute zur Hilfe gerufen. Als hätte ich nicht schon genug Probleme, muss ich nun der berühmt-berüchtigten Naivität (ich möchte nicht "Dummheit" sagen) in Person am Samstag auseinander setzen, was es mit Gender und Transgender auf sich hat. Als sie mit dem Thema anfing und ein Transvestiten-Buch hervor holte, schrillten bei Kieran die Alarmglocken, somit bald auch bei mir, und nun muss ich halt wie so oft als Gender-Polizei herhalten und erklären, dass Transgender eben nicht ein paar Damen mit haarigen Beinen und übertriebenem Make-Up bedeutet.
Dieser Stress wird langsam zu einer Konstante und das gefällt mir ganz und gar nicht. Zum Glück gibt es Dokumentar-Filmer mit viel Humor, und meine wunderbare Wohngemeinschaft, die noch jedem meiner Verzweiflungs-Anfälle stand gehalten hat.

Und nur damit ich in Zukunft nicht so viel "fuck" und "hell" und "bloody" fluchen muss, wird William Shakespeare höchstpersönlich in Zukunft mein treuester Helfer: Der Shakespeare-Beleidigungs-Generator - so etwas braucht die Welt definitiv.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Sonne zwischen Wolken

Wirklich gute Neuigkeiten an einem sonst doch eher bewölkten Tag (also gestern).
Yippie!

Dienstag, 1. Oktober 2013

le monde et la mer bloggt...

...bald auf einem weiteren Kanal. Wie ich heute erfahren habe, darf ich für die Uni bloggen! Ich werde also bald meinen eigenen, englisch-sprachigen Foto-Blog starten, ihn hegen und pflegen. Ich glaube, das wird wirklich, wirklich spannend.
Von daher: Watch this space!

Das war auch eigentlich die einzig gute Neuigkeit dieses Tages. Nicht mal eine Woche in der Uni, und schon mehr Stress gehabt als im ganzen letzten Jahr.

Montag, 30. September 2013

War ja klar

Das muss so eine Übersprungshandlung von mir sein: Ich komm nach Hause und bin frustriert. Nun würde man ja erwarten, dass ich mich klagend an den Küchentisch setze, Kieran mich trösten muss und ich große Krokodilstränen in meinen Tee weine. Man würde auch erwarten, dass ich anschließend neuen Mut fasse, verächtlich auf den Fußboden spucke und die blöde Uni-Aufgabe in Angriff nehme.
Stattdessen bestelle ich Theater-Karten, die ich mir gestern noch verboten habe, und überrede meine Schweizer Erasmus-Austauschfreundin, mich nach Aberystwyth zu fahren.

Samstag, 28. September 2013

Das Haus, das Internet und ich

Da bin ich also wieder: In Newport, Wales, auf der richtigen Seite der Nordsee, wo sie auf der falschen Seite der Straße fahren. Am Sonntag, also fast eine Woche zuvor, bin ich in dieses vergleichsweise große Zimmer in diesem absolut riesigen Haus auf den Hügeln gezogen. Mit mir wohnen hier Kieran (gleich nebenan), Suzie, Megan, Jenna, Liz und Jodie. Die sieben Zwerge, uns fehlt nur das Schneewittchen.
Inzwischen habe ich mich auch schon einigermaßen eingelebt - höchste Zeit, ein bisschen zu berichten! Das Haus ist so ganz schön, mit neuem Bad und einer großen Küche, ein paar Macken hier und da und einer großen Aussicht auf Newport, wenn man aus den richtigen Fenstern blickt. Der Nachteil ist natürlich, dass man immer erstmal den Hügel hochmuss, wenn man zu uns will - es gibt ein paar ertragbare Schleichwege und zwei Busse, die stündlich quasi vor der Haustür abfahren, aber die muss man ja auch halt erstmal finden/erwischen. Der Vorteil, dass wir in die Innenstadt laufen können und Drogerie (wichtig!) und Take-Away (noch wichtiger!) sogar noch näher haben.
Die Zeit vertreibe ich mir in allererster Linie im Internet - sofern es denn funktioniert, das ist nicht immer gegeben. Oder ich trinke Tee mit Kieran, oder sehe ihm bei Kochen zu: Er hat das in-aller-Ruhe-und-möglichst-langsam-und-langwierig-kochen personifiziert, bewundernswert. Oder ich gucke mit Jenna fern. Oder ich bin in der Stadt. Oder in der Uni, um ein paar Filme zu entwickeln und mich zu ärgern, dass auf dem Film vom Sommer einfach mal nichts drauf ist, weil ich anscheinend zu doof war, den Film richtig einzulegen. Oder lese das langweiligste Buch über Fotografie aller Zeiten - man hat ja seine Leseliste bekommen.
Wo wir schon gerade bei Uni-Anforderungen sind: Ich bin ja nicht nur zum Spaß hier. Am Mittwoch hat die Uni wieder begonnen, mit einer ziemlich spannenden, aber auch ermüdenden Einführung von Paul. Paul ist ja nun Leiter des Doku-Foto-Programms und wie man weiß, sind er und ich nicht die besten Freunde - ich bin noch etwas nervös und frage mich, wie das wohl werden soll. Hoffnung machen mir aber die Namen der zahlreichen Teilzeit-Dozenten, die uns dieses Jahr beehren werden. Ganz besonders freue ich mich auf Thijs Wassink von Wassink and Lundgren, der uns die konzeptuelle Dokumentarfotografie näher bringen wird, oder etwas Russell Roberts, der vom National Media Museum kommt. Im nächsten Jahr haben wir außerdem Network Week in London, wo wir ganz viele wichtige Menschen treffen werden, die uns ganz viele wichtige Dinge beibringen werden. Wir werden unsere erste Ausstellung organisieren und unser erstes eigenes Fotobuch gestalten. Hurra!
Zunächst geht's aber los mit Gruppenarbeit. Mit meiner "Gruppe 1" (einen coolen Namen müssen wir uns noch geben) werde ich zum Thema Communities arbeiten. Bis Januar wird das gehen, das wird sicher nicht ganz einfach, aber so in der Gruppe ist das doch auch mal nicht schlecht. In Gruppe 1 sprechen außerdem drei Leute deutsch, ob sich da wohl eine kleine Sub-Keimzelle bildet?!
In der nächsten Woche geht auch der Theorie-Unterricht weiter, ich werde berichten. Gestern haben wir erstmal die neuen Erstlinge begrüßt, da fühlt man sich plötzlich wieder groß und wichtig. Im Pub erledigt sich jedoch jegliche Erhabenheit sehr schnell und irgendwann in der gestrigen Nacht haben wir dann mit den Neulingen über Cola und Whiskey bei lauter Musik Freundschaft geschlossen.
Heute habe ich erstmal meine Poster aufgehängt und mein Zimmer "gemütlicher" gemacht. Das Bett-Unterteil ist zu schmal für die Matratze, was mich ein paar Mal fast auf den Boden befördert hat, und mir fehlt ein Regal, weswegen DVDs und Fotobücher noch auf dem Schreibtisch wohnen - all das muss ich mal mit dem Vermieter beplaudern. Aber ich bin ganz optimistisch, dass dieses zweite Jahr in Newport ein gutes Jahr wird. Genau genommen haben Kieran und ich das gestern so beschlossen, als wir von der Party nach Hause gelaufen sind. Das können wir jetzt nämlich auch ganz ohne Probleme.

Freitag, 27. September 2013

Irgendwie passt das schon

Der Moment, in dem die Uni wieder begonnen hat und der beflissentliche Student sich nicht nur den Kopf über das nächste Projekt zerbrechen, sondern auch das unfassbar langweilige und stumpfsinnige Theorie-Buch zu Ende lesen sollte, stattdessen aber lieber den dritten Teil zu irgendeiner Geschichte fertig stellt... er kommt bestimmt. Bei mir war das heute.

Ich bin zurück in Newport und berichte sicher bald genauer über das neue Haus, die neuen Leute, die neuen Aufgaben... wenn ich die Prokrastination überwinden kann.

Dienstag, 17. September 2013

Auf der Jagd

Mein wunderbarer Kollege, Mitbewohner und Freund Kieran Cudlip war Dachs-Jäger jagen und hat davon Fotos gemacht. In England stehen die Tiere derzeit als vermeintlich überzahlreiche Schädlinge auf der Abschussliste. Kieran hat sich auf die Seite der Tierschützer geschlagen und sich eine Nacht lang nasse Socken geholt, um das ganze vorbildlich zu dokumentieren.
Die Belohnung: Eine Veröffentlichung in der "Vice"! Herzlichen Glückwunsch.

Sonntag, 15. September 2013

Am Ende gewinnen die noch die Wahl!

Happy Sonntag! Denkt dran, in einer Woche heißt es: Wählen gehen!

Ich bin wahrlich kein großer Fan der SPD, doch fleißigen Lesern dieses Blogs dürfte auch aufgefallen sein, dass ich die CDU und die FDP noch viel weniger mag. Daher fand ich dieses SPD-Jugend-Wahlkampfvideo doch ganz lustig:

Samstag, 14. September 2013

Applaus, Applaus

Erfolg des Tages: Mit einer 5-Wort-Email eine bremer shakespeare company-Freikarte beim Frage-und-Antwort-Gewinnspiel abgestaubt. Schnellster gewesen! Und das, obwohl ich vorher noch zu wikipedia.de musste.

Doofer Husten

Wenn man um vier Uhr und um fünf Uhr von Hustenanfällen geweckt wird und die Stimme sich am Morgen wie die der Münsteraner Staatsanwältin anhört, macht das Leben keinen Spaß mehr.

Erkältungen sind doof.

Montag, 9. September 2013

Blond schreibt gut

Mütter der Nation schreien entsetzt auf: Das Kind ist blond!

Meine Mutter hat's allerdings noch nicht gesehen. Mir gefällt's.

(Eigentlich war ein längerer Post - ich habe die Seite ja wieder einige Zeit vernachlässigt - über einen arg schrägen Artikel auf eltern-im-netz.de, der unter anderem über die Gefahr des "Gay-Gens" aufklärte, geplant, bzw. von einer treuen Leserin gewünscht. Aber Artikel und Seite stellten sich nach Bauchgefühl und etwas Recherche als Satire heraus und werden somit nur anerkennend abgenickt. Es gibt kein Gay-Gen und keine Schwulen-Seuche, wie beruhigend.)

Donnerstag, 29. August 2013

Zwei sind zwei zu wenig

Auch wenn neuerdings Artikel groß und fett mit "CDU-Spitze will offenbar neues Adoptions-Gesetz" betitelt werden: So richtig wohl fühlen sich die Konservativen ja nicht mit der Anpassung des Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare. Ich zitiere Christine Lieberknecht: "Es geht um das Kindeswohl, und ein Kind braucht von seiner Veranlagung her einen Vater und eine Mutter." Kinder brauchen also zwei unmittelbare Vorbilder, je eins männlich, eins weiblich?!
Das ist nun zuerst einmal Gender-technisch völliger Quatsch. Denn es impliziert, dass man nur, wenn man mit dem richtigen Geschlechtsteil zur Welt gekommen ist und glücklicherweise einen Partner mit gegenteiligem Geschlechtsteil gefunden hat, Kinder adoptieren sollte - denn natürlich hängt das Verhalten und die Vermittlung von Verhaltensweisen an andere ausschließlich davon ab, was sich zwischen den Beinen befindet. *hust*
Außerdem stellt sich da natürlich die Frage, wie sich das eigentlich mit der Adoption durch Einzelpersonen verhält. Denen fehlt da ja etwas! Oder in Trans*-Familien. Oder was ist mit intersexuellen Kindern - dürfen die dann nur von intersexuellen Eltern adoptiert werden, um ja das richtige Vorbild zu haben? Fragen über Fragen an die CDU!

Zuletzt entspann sich soeben auf Facebook folgende, nicht ganz ernst gemeinte Diskussion:

Ich: Muss dann eigentlich jedes Paar auch zwei Kinder adoptieren, eins männlich, eins weiblich, damit sich das auch lohnt, für beides Vorbilder zu haben?
J.: Eigentlich reicht es nicht aus, zwei Kinder zu adoptieren. Jedes Kind braucht mindestens ein gleich- und ein gegengeschlechtliches Geschwisterkind. Also sollten es doch am besten gleich vier (2w/2m) sein.
Ich: Vier sind auch genug, um Mutti auf Dauer am Herd zu beschäftigen.
J.: Wenn man für die vier dann gleichzeitig Betreuungsgeld bekäme, entspräche das schon fast einem Minijob.

Sind die Adoptions-Regeln der CDU also doch nur ein perfider Versuch, Frauen aus dem Arbeitsmarkt zu verdrängen? :o

Dienstag, 27. August 2013

Zunge rein, wird kalt!

Auch wenn ich mich damit als Yahoo!-Schlagzeilen-Klicker und zu-viel-Zeit-im-Internet-Verbringer oute, das muss doch mal gesagt werden:
Alle regen sich überall über Popsternchen Miley Cyrus' komischen, halbnackten, provokant-lasziven Auftritt bei den MTV Video Music Awards auf. Das ist mir eigentlich egal. Was mich aber wirklich stört, ist, dass ich in diesem Zusammenhang immer und überall diese blöde Zunge der jungen Dame sehen muss. Das ist doch wirklich nicht mehr schön.

Mileys Zunge: Jetzt auch hier. Iih bah. 
(Foto: Jeff Kravitz/Filmmagic, via Vanity Fair)

Samstag, 24. August 2013

Verstrickt noch mal

Mütter der Nation schreien entsetzt auf: Das Kind strickt!

Fotos folgen, sobald's einigermaßen nach einem Schal aussieht.

Montag, 19. August 2013

Blau, blau, blau sind...

Im Kino ist "Die Schlümpfe 2" angelaufen. Das sorgt nicht nur für äußerst beliebte Gastro-Specials und "Lümmel"-Witze allerorten, sondern insbesondere für überfüllte Kino-Säle, bevorzugt in meiner 10-Stunden-Sonntags-Schicht. Überall Kinder! Und sie werfen mit Popcorn! Und beschweren sich, dass sie keine Schlumpfine auf dem Überraschungs-Schlumpfen-Becher haben! Und dieser Trailer! Aaaaaargh. Ich kann kein Blau mehr sehen.
Und heute morgen das:
Zum Glück fahre ich heute weg (und komm nie mehr wieder....!).

Freitag, 16. August 2013

Entscheidungen ... :-o

Meine Sachen packen, damit ich Montag endlich mal in den Urlaub fahren kann, oder einfach nur über meinen ersten Zahltag und die Tatsache, dass ich tatsächlich mal ein bisschen Geld auf dem Konto habe, freuen?

Dienstag, 13. August 2013

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Die University of Newport, verzeihung, University of South Wales (wir sind ja jetzt fusioniert!) gehört an den Pranger gestellt und mit faulen Eiern beworfen. Ehrlich mal. Wie schwer kann es sein, einfach mal ein Datum zu nennen, an dem der unbescholtene 2.-Jahr-Student zurückkehren darf? Oder mal eindeutig zu benennen, ob es mit der Online-Einschreibung getan oder noch eine weitere Einschreibung vor Ort nötig ist? Seit heute morgen ist der Nachrichten-Wahnsinn per Website und Email ausgebrochen - und alle widersprechen sich.
Jetzt sitze ich hier und versuche, mir aus all den widersprüchlichen Informationen einen Sinn zu basteln. Online bin ich seit eben für's zweite Jahr eingeschrieben - muss ich jetzt Mitte September auf die Insel eilen, um mich dort noch mal einzuschreiben, wie Paul behauptet, oder muss ich, wie die Email behauptet, nichts dergleichen tun, und erst, wie die Website behauptet, zum Monatsende zum Unterrichtsanfang erscheinen?
Und draußen regnet's auch noch.

Mein Lieblings-Doktor aus Doctor Who versteht mich.


Montag, 12. August 2013

Mutti, Mutti...!

Als ich neulich so in Berlin weilte, hatte ich folgenden Gedanken: Man müsste ein Kind (oder einen Papageien) bei sich haben, das darauf abgerichtet ist, bei jedem verdächtigen Wesen den Finger auszustrecken und zu rufen: "Mama, schau mal, schon wieder so ein Hipster!" Ach, das wäre lustig, besonders in vollen S-Bahnen. Ob den Hipstern dann wohl der Bart aus dem Gesicht fallen würde?

Samstag, 10. August 2013

Keep on trockin'

Heute hat das Brüderchen mich ohne Verirren zum Admiralspalast geführt (mit einer Extrarunde über diverse Buchläden in Kreuzberg, aber das war geplant und bewilligt). Im Palast (hach!) angekommen, kribbelte uns ein wenig der Magen, denn uns war nicht so richtig klar, was uns erwartete - Ballett, Männer und lustig, so viel dachten wir und hatten wir gehört, aber genauere Vorstellungen gab es nicht. Das Programmheft versprach dann gleich schon mal: "Für Ballettfans wie Tanzneulinge gleichermaßen großartig", das beruhigte uns ein wenig - und kurz darauf mussten wir weinen:
Vor lachen, versteht sich! Denn schon die im affektierten, russisch eingefärbten Deutsch vorgetragene Ansage zahlreicher "Änderungen des Programms" schmiss uns fast von den Stühlen. Kurz darauf standen die Damen/Herren live auf der Bühne und begeisterten uns mit einer Parodie von Schwanensee, und so lachten und weinten wir zwischen Kronleuchtern und Samtstühlen, beklatschten den technisch perfekten Spitzentanz und ließen uns nur zu bereitwillig noch eine Zugabe aus Riverdance geben.
"Das ist ja voll die Ballett-Verarsche!", ließ ein kleines Mädchen in der ersten Pause verlauten. Ja, doch - aber eine sehr liebenswürdige, sehr gelungene, und man muss als Mann auch erstmal Ballett tanzen können, um den sterbenden Schwan so gekonnt zu vergeigen.

Freitag, 9. August 2013

In der Irre und in der Ferne

Mein Bruder meinte heute, mir Berlin zeigen zu müssen - besonders ausführlich. Soll heißen, er trägt sämtliche Verantwortung dafür, dass ich dem S-Bahnhof, an dem wir eigentlich aussteigen sollten/wollten, nur träge zuwinken konnte, während wir daran vorbeifuhren - um eine 30-Minuten-Extrarunde einzulegen.
Nach Irren und Wirren sind wir aber gut in seiner Studentenbude angekommen, haben uns die Wuhlheide und Umgebung angeguckt, haben lecker Schokolade und Kuchen schnabuliert, dem Känguru gelauscht und waren einkaufen - zweimal! Juhu, Berlin! Morgen geht's zu den Les Ballets Trockadero de Monte Carlo, fein!

Grüße aus Berlin!


Donnerstag, 8. August 2013

Das Feinste vom Feinsten?!

Diese kleine Guardian-Blogliste der schlechtesten/unnötigsten Best-Of-Alben aller Zeiten hat mich heute doch sehr erheitert (allein der Künstlername "Kula Shaker", hahaha!). Wenn auch nur, bis ich zum Schluss der Liste meine Lieblings-Jugendsünde Blue entdecken musste. Blue? Auf einer Liste, die schlimme Dinge aufzählt? Blue auf einer Liste mit Toploader??? Nein, nein, nein, das konnte, durfte! nicht stimmen. Aber dann las ich, dass Blue angeblich mehr Best-Of-Alben als Studio-Alben veröffentlicht hätten. Ich stutzte, schaute ins CD-Regal, zählte nach. Stimmt. 5 zu 4. Peinlich, das. Meine Lieblings-shakethebooty-Jungs verkaufen sich auch nur wie jeder andere Arsch im Showgeschäft, den keiner haben will... schnief.

Dienstag, 6. August 2013

Die lieben Kröten

So wie es aussieht, bekomme ich für's zweite Jahr doch tatsächlich Geld von der britischen Regierung, um mein Studium zu finanzieren! Yippiiiiie.


Systematisierung

Ich wurde heute systematisiert. Das bedeutet, mein Arbeitsbereich in meinem Job wurde, zwecks Einheit in allen Filialen deutschlandweit, in ein System gezwungen, dem ich nun bis ins Detail zu folgen habe. Dazu habe ich heute eine dreistündige Schulung durchlaufen, in der mir eben diese Klein- und Feinheiten erläutert und gezeigt wurden. Es gibt jetzt Listen, die ich abhaken muss, und Aufkleber, die ich mit Daten versehen muss, und Wasserhähne, die ich auf- und zudrehen muss, und vier Ordner, die ich mir einverleiben darf. Und wenn ich damit fertig bin, muss ich zählen, und zwar alles, was nicht bei drei in den Lagern ist. Das dient zunächst der corporate identity und zweitens Versicherungsgründen, drittens der Hygiene - und viertens der Kontrolle. Denn klauen wird bei einer täglichen Inventur ganz schön schwierig, und auch in zwei Jahren sind Arbeitgeber, Bund und Land durch die lieblich ausgefüllten Listen in der Lage, nachzulesen, ob ich in meinem Sommerjob denn auch wirklich zweimal pro Woche die Schubladen von unten abgewischt habe.
Bürokratie vom feinsten, und wieder einmal die Erkenntnis: Im System wird der Mensch immer mehr zur Maschine.

Donnerstag, 1. August 2013

Review: "Jonathan Strange & Mr Norrell", Susanna Clarke

Es ist August, und somit der erste Monat, in dem das kleine Antiquariat am Wendehafen nicht mehr existiert. Das ist ganz schön traurig, vor allem in der Hinsicht, dass ich den Laden erst im Juli für mich entdeckte. Wenigstens einen Schatz fand ich immerhin dort: Susanna Clarkes Jonathan Strange & Mr Norrell, in einer wunderschönen, illustrierten dreibändigen Schuber-Ausgabe, in der Original-Sprache Englisch. Nun ist es verschlungen und verdaut, und ich bin irgendwie glücklich.
Jonathan Strange & Mr Norrell erzählt davon, wie die Magie zu Anfang des 19. Jahrhunderts nach Großbritannien zurückkehrt. Norrell, der zunächst einzige praktizierende Magier im Land, und sein Schüler Strange sind sich bald uneinig, wie weit sie ihre Macht einsetzen können und dürfen. Als ein trickreicher, mies gelaunter Feen-König ins Geschehen eingreift, weil er sich in den Kopf gesetzt hat, einen seiner Günstlinge zum neuen englischen König zu machen, und Großbritannien sich im Krieg gegen Napoleon nicht mehr zu helfen weiß, müssen beide Zauberer weitreichende Entscheidungen treffen, die - Magie hält, wie man spätestens seit Harry Potter weiß, ja immer einige Fallstricke bereit - gerne mal das Gegenteil vom Erwünschten erreichen. Während Strange und Norrell sich zunehmend bekriegen, wird die Gefahr von außen immer drückender, bis hin zum packenden Showdown.
Nachdem ich eine ganze Weile der Fantasy den Rücken gekehrt hatte, bin ich spätestens seit Der Kleine Hobbit wieder offen dafür - und ich muss sagen, in diesem Fall hat es sich gelohnt. Susanna Clarke schreibt ganz wunderbar und allein für gute Autoren lese ich gerne. Clarke hat sich ein Beispiel am populären Schreibstil des 19. Jahrhunderts genommen und ihren Stil behutsam angepasst - in der Rechtschreibung, in den rhetorischen Mitteln, der Erzählweise. So liest es sich gleichzeitig modern, spannend und doch, als wäre man in einer ganz anderen Zeit, ganz woanders.
Das Buch nimmt langsam Tempo und Action auf, führt erst geruhsam ins noch magiearme Großbritannien ein, zieht durch die Kriegszeiten an, bevor am Ende (fast ein wenig hektisch) Schlag auf Schlag und Zauber auf Zauber folgt. Es ist sorgsam recherchiert worden, und die englische Gesellschaft und der Krieg werden wortreich und vielfältig beschrieben. Die Gestalten sind mitunter kurios, und hier und da blitzt ein schalkhaftes literarisches Augenzwinkern auf, oder eine wahrlich slapstick-hafte Szene, die den Roman zu einem wahren Vergnügen machen. Keine der Figuren (auch die bisweilen sehr liebenswürdigen Nebenfiguren) ist einseitig, nie fehlt es an Antrieb oder Charakterisierung, und so manche Wendung ist wirklich kaum vorhersehbar - wie auch, bei der ganzen Magie wissen selbst Strange und Norrell nicht immer, was passieren wird. Das macht es so spannend, dass ich das Buch manchmal kaum weglegen wollte.
Für mich ist es auch immer ein gutes Zeichen, wenn ein Buch ein Kopfkino auslöst, wenn ich den Text quasi schon auf der Leinwand sehe. Clarke hat ein ganzes Sammelsurium an wunderschönen Bildern herauf beschworen, und das Buch zählt ab jetzt zu einem meiner Liebsten - ich kann es euch allen nur empfehlen. Jonathan Strange sieht übrigens, wenigstens für mich, aus wie James McAvoy.

Montag, 15. Juli 2013

Thank you very much.

Das House of Lords des englischen Parlaments hat die Gleichstellung der Ehe durchgewunken. Geht doch.

(Danke an AllOut)

Yippie! England und Wales haben jetzt die Gleichstellung, und ich lebe im richtigen Land!

Sonntag, 7. Juli 2013

Was ich mache


  • arbeiten und zwar gleich in zwei Jobs (hurz!)
  • faulenzen, wenn ich nicht arbeite
  • meine besten Freundin (und andere) mit ausgeprägtem Post-Shakespeare-Festival-Wahnsinn nerven
... das sind meine Semesterferien. Juhu!


Donnerstag, 4. Juli 2013

Ein paar Worte zu... Frankreich

"Homo-Ehen-Gegner fürchten rechte Wirrköpfe"... finde den Fehler.

...Das schrieb ich vor ein paar Wochen zu einem Zitat aus einer größeren deutschen Tageszeitung, die sich mit der konservativen Bewegung in Frankreich beschäftigte. Mangels Zeit, Lust und Geduld, mich mit dem ganzen Hass, der aus Frankreich daher schwappte, führte ich das nie weiter aus und veröffentlichte diesen kleinen Kommentar auch nicht. Jetzt habe ich ihn gerade in meinen Blogentwürfen wieder gefunden und fühlte mich spontan an meine Lieblingsmeldung der Woche erinnert:
Marine Le Pen, Vorsitzende der rechtsextremen Front National und Mitglied des Europaparlaments, wurde ihre Immunität aberkannt, damit sie in Frankreich wegen Rassismus vor Gericht gebracht werden kann. Mir persönlich tut sie ja kein Stück leid. Seit der Proteste in Frankreich steht sie gleich hinter Frigide Barjot auf meiner persönlichen Hass-Liste, die aus keinem anderen Grunde zustande kam, als dass ich Menschen verachte, die aus purem Hass auf andere Menschen und in voller Ungerechtigkeit auf die Straße gehen, zu Gewalt aufrufen und ihre Böshaftigkeit versprühen, in dem verblendeten und ignoranten Glauben, für die Mehrheit zu sprechen.
Denn es ist ja so: Welchen Vorteil ziehen Leute wie Le Pen oder Barjot daraus, wenn Homosexuelle nicht heiraten dürften? Richtig, keinen. Folglich kann ihr einziger Beweggrund nur die Ablehnung, der Hass, der Wunsch, andere ihrer Grundrechte zu berauben, sein.
Jetzt hat es eine von ihnen erwischt. Ja, ich bin schadenfroh. Muhaha.

Montag, 24. Juni 2013

If ̶m̶̶u̶̶s̶̶i̶̶c̶ theatre be the food of love...

...play on!

Soeben musste ich mir den Vorwurf gefallen lassen, ich sei mit einem Übermaß an Männlichkeit überfordert. Diese mit einem Augenzwinkern vorgetragene Klage bezog sich auf die Tatsache, dass ich schon eine ganze Weile nichts mehr zu Larileins und meiner Online-Soap beitrug (nachzulesen hier und bearbeitet und erweitert auch hier), in der ein niedliches schwules Pärchen endlich zueinander finden soll. Ich antwortete genauso augenzwinkernd, dass ich von dem ganzen aufgestauten Testosteron gänzlich überwältigt sein, und machte mich dann an die Ursachenforschung fürs Nichtschreiben.
Ich musste gar nicht lange suchen. Zunächst war ich einfach faul, und dann, in den letzten Tagen, war es mir schlicht unmöglich zu schreiben. Mit meiner allerbesten Freundin hatte ich mich nämlich zum Shakespeare-Festival in Neuss aufgemacht, um, untergebracht bei meinen lieben Verwandten, uns ganz der Sprache des Barden hinzugeben. Gegeben wurde The Taming of the Shrew (Der Widerspenstigen Zähmung) und Twelfth Night (Was Ihr Wollt), jeweils von der Propeller Company aus London.




Und jetzt kann man natürlich diskutieren, ob mich ein Ausbund an Männlichkeit wirklich überfordert. Ich würde ja behaupten, nein, stimmt nicht, weil die Propeller Company ja eine all-male-company mit gleich 15 testosterongeladenen Schauspielern ist, die ich ganz famos fand und ich sie ja immerhin zweimal sehr genießen konnte. Vielleicht aber auch ja, stimmt, angesichts der doch recht unmännlichen Geräusche und Gefühlsregungen, mit der ich die fantastischen Inszenierungen quittiert habe...
Die Propellers, die wir vor ein paar Jahren schon mal mit The Merchant of Venice gesehen hatten, haben auf jeden Falle alle Arbeit geleistet und sich mit viel Talent, Live-Musik, einem gewissen Hang zum Slapstick und gleichzeitig einer Textliebe und behutsamen Eindringlichkeit nicht nur in unsere Herzen, sondern die des ganzen Neusser Publikums (acht oder mehr Extra-Applaus-Runden!) gespielt. Ganz fabelhaft war das!
The Taming of the Shrew war unglaublich intensiv, da die Propellers die Schraube der häuslichen Gewalt mit aller Kraft angezogen haben, und man im zweiten Teil geradezu Angst vor Petruchio und um Katherine hatte. Das ganze wurde aufgelockert durch ein paar nervöse Hausangestellte und ein paar Pobacken-Blitzer, die zu jedermanns Freude vor allem die ältere Dame rechts von uns in ungeahnte Hochstimmung versetzten. Twelfth Night, das etwas schwach und müde begann, dann aber in eine Glanzleistung nach der anderen mündete, wurde insbesondere von seinen Damen-Darstellern und einer virtuosen Stepeinlage getragen. Gleichzeitig bewies die Company, das zu jeder Komik auch Tragik gehört, und kreierte ein ungemeines Gänsehaut-Feeling, wenn sich die vom Alkohol vernebelten Sir Toby, Andrew und Maria am Haushofmeister Malvolio abreagierten. Da verhinderte nur das bei meiner besten Freundin und mir recht ausgeprägte Theater-Tourette -"Und da war diese eine Szene..." - "Aber was ich ja noch sagen muss..." - "Und das Lied war so toll!" - "Hihi, der Koch war so niedlich...!" - den vor Staunen offen stehenden Mund.
Wir haben beschlossen, nächstes Jahr gleich wieder hinzufahren - koste es, was es wolle, die Propellers spielen nächstes Jahr unser Lieblingsstück Sommernachtstraum - und suhlen uns bis dahin in der Freude, ein paar großartige Tage mit großartigem Theater und großartigen Menschen verbracht zu haben. Das ist nur zu empfehlen. Testosteron wirkt manchmal wirklich Wunder.

Freitag, 14. Juni 2013

Mein Weltbild wackelt

Verzeiht mir dieses miese Wortspiel im Titel, aber der allseits bekannt und auch in meiner Innenstadt vertretene Buchhändler "Weltbild" hat heute einfach mal die Steilvorlage für einen kleinen Aufreger geliefert. Wie ich soeben erfuhr, hat Weltbild einem Verlag gekündigt, weil dieser "schwule Bücher" im Angebot hat - und weil Weltbild nun mal der katholischen Kirche gehört (wieder etwas gelernt), könne man das nicht mit gutem Gewissen vertreten.
Zuerst einmal frage ich mich ja, was denn "schwule Bücher" sein sollen - ich kann's mir ja denken, eine etwas differenziertere Wortwahl hätte ich mir dennoch von einem Buchhandel gewünscht. Desweiteren wird unter anderem in diesem Artikel zu Recht darauf hingewiesen, dass Weltbild weiterhin "Shades of Grey" und Konsorten anbietet - und wenn ich mich an meine Jugend und die in unserem Haushalt herumflatternden Weltbild-Kataloge erinnere, gab es da auch immer reichlich Erich-von-Däniken-Wälzer und ähnliches. Muss sich mir erschließen, warum der katholischen Kirche schlechter Softporno und Alien-Verschwörungstheorien ins Weltbild passen (hust), nicht aber "schwule Bücher"? Seufz. Als gebe es keine anderen Probleme.
Übrigens führt Weltbild wohl noch 350 schwule Titel in seinem Katalog - da hat wohl ein Inquisitor die Brille vergessen. Auf meiner Liste der Buchläden, um die ich einen großen Bogen mache, steht jedenfalls ein Name mehr.

Volpone: Fotos

Ich habe auf meinem Flickr-Account (hier) Bilder von "Volpone", der neuesten Foules-Inszenierung, eingestellt: viel Spaß.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Lebenszeichen

Auf besorgte Nachfrage hin: Ich lebe, und das auch ganz gut.
Aber inzwischen bin ich wieder in Deutschland, fühle mich in ganze drei Monate WG-Leben mit meinen Eltern ein und finde einige Dinge nicht spannend genug, um darüber zu schreiben, andere zu spannend, um mich nicht mit ihnen, sondern mit dem Blog zu beschäftigen - ein Dilemma, ich weiß. Ich könnte aber auch zugeben, dass ich, von der heimischen Couch angezogen, einfach nur zu faul bin, hier viel zu berichten.
Was ich bisher so tat: alle meine Bücher auf dem Dachboden sortieren, umräumen, katalogisieren; den Foules bei ihrer wunderbaren Produktion "Volpone" (schnell noch besuchen - bis Samstag!) zugucken und sie fotografieren; schlafen, fernsehen, essen.
Was ich noch so vorhabe: einen Job suchen und finden; Shakespeare-Festival in Neuss.

Ich verspreche (oh weh): Es wird wieder besser. Ihr hört von mir.

Montag, 27. Mai 2013

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Die gute Neuigkeit ist: Ich kann in meinem Zimmer wieder einen Fuß vor den anderen setzen, alle Kartons sind weg!
Die schlechte Neuigkeit ist: Ich habe keine Decke mehr, keine Bücher, keine DVDs, kein Stativ, nur noch die Hälfte meiner Schuhe, keine Uni-Unterlagen. Richard hat alles in seinen Wagen gepackt und ist davon gedüst, und während es sich meine Sachen im Sommerquartier gemütlich machen, bin ich ganz allein.

(Immerhin sind Laptop und Internet noch da - Zeit, ein paar 90er-Jahre-Musikvideos zu gucken, das ist ein neues Langeweile-Hobby.)

Donnerstag, 23. Mai 2013

Ein paar Worte zu...Woolwich

Der Mord in Woolwich, London, ist hier gerade das bestimmende Thema in Großbritannien, sowohl in den Zeitungen, wie auch auf Blogs, auf Facebook, auf Twitter und überall sonst. Die Briten scheinen es zu lieben, "Terror!" zu schreien und dann, ums eigene Leben besorgt, ängstlich aus der Wäsche und düster in die Zukunft zu schauen.
So ein Blödsinn. Fakten gibt es kaum welche, die meisten "Tatsachen" beruhen auf "Augenzeugenberichten" auf Twitter und Facebook, ein paar Videoaufnahmen, ein paar Fotos. Fest steht wohl, dass gestern ein Mann in einem T-Shirt der Militär-nahen Hilfsorganisation "Help for Heroes" in der Nähe der Kaserne in Woolwich von zwei Männern angegriffen und getötet wurde. Die Angreifer kommunizierten anschließend mit Passanten und verbreiteten islamistische Parolen, bevor sie von der Polizei beschossen wurden und in zwei verschiedene Krankenhäuser gebracht wurden. In den englischen Medien liest sich das dann schon mal so: "Zwei schwarze islamistische Terroristen haben einen Soldaten geköpft, folglich ein Terrorakt, bevor sie endlich von der Polizei und mutigen Passanten gestoppt wurden - leider nicht getötet - und nun herrschen gar Bagdad-ähnliche Zustände in den Straßen Woolwichs, und die rechten Parteien fordern ganz zu Recht Vergeltung" - gerne auch unter der Überschrift "'You People Will Never Be Safe'". 
In meinen Augen ist das vorwiegend mal wieder Panik-Mache, denn alles gleich als "Terror" zu verdammen, ist ein Trend, der hier in Großbritannien gerne von den nationalistischen Parteien und Bewegungen wie der English Defence League angefeuert wird. Natürlich kenne ich die Hintergründe nicht besser als irgendjemand sonst, und selbstverständlich kann man vor allem aus dem Video von einem der Angreifer, in dem dieser ziemlich eindeutig Nähe zu Al-Qaida sucht, so einiges schließen.
Nichtsdestotrotz basiert weiterhin die meiste Berichterstattung auf Gerüchten, und zudem ist eine willkürliche Straßenattacke durch womöglich verwirrte Einzeltäter nicht gleich ein Terrorakt, hinter dem eine Ideologie, ein größerer Zweck und ein Terrornetzwerk stehen. Derzeit verunsichern die Medien die Bevölkerung höchstens, schüren Unruhe (ziemlich erfolgreich) und spielen damit den rechten Parteien zu, die diese Aufmerksamkeit auszunutzen wissen, um weiterhin Stimmung gegen unbeteiligte, unschuldige muslimische Mitbürger zu machen. 
Es bleibt die Frage, ob der Mord so viel Aufmerksamkeit erregt hätte, wären die Angreifer keine Muslime oder schwarzer Hautfarbe und das Opfer kein Soldat gewesen, und wäre die Attacke nicht so leicht in eine Schublade zu stecken.

Dienstag, 21. Mai 2013

Freud und Leid...

...liegen oft so nah beieinander. Da freut man sich gerade, dass man das erste Uni-Jahr hinter sich hat und nur noch eine letzte Veranstaltung besuchen muss, was man erfährt man da? Unsere Lehrer Ken und Clive verlassen Newport. Das Publikum ist geschockt, ein paar brechen beinahe in Tränen aus. Unsere Zukunft...ohne die zwei...!

Nur zur Erinnerung: Als ich mit dem Zirkus-Projekt anfing, stellte ich es zunächst nur Paul vor, und Paul fand es scheiße. Später haben es dann Ken und Clive gesehen, und die haben mich ermutigt und mir Tipps gegeben und mich sehr in der Entscheidung bestärkt. Und nun sind sie weg! Und ich hab nur noch Paul (und ein paar Neue, die über den Sommer gecastet werden)! Uaaaarks.

Freitag, 17. Mai 2013

Tag!

Aufgestanden, geduscht, Fotos gedruckt, Kieran geholfen, durch die Uni gerannt, gefrühstückt, Unterlagen fertig gemacht, gewartet, Unterlagen abgegeben, Gruppenfoto gemacht, Bier getrunken, Pommes gegessen, geredet, gelacht, ermüdet, eingekauft. Jetzt Pizza, DVD und morgen London.

(Mein erstes Uni-Jahr ist quasi vorbei! Wooooooooooooohooooooooooo!)

Donnerstag, 16. Mai 2013

Es geht voran

Für einen weiteren Tag schien die Sonne hell und warm auf Caerleon herunter. Für einen weiteren Tag verkroch ich mich in den tiefsten Höhlen des Universitätsgebäudes, schützte mich vor dem Sonnenlicht in fensterlosen Schneide- und Computerräumen... Seufz.
Morgen ist der große Abgabe-Termin für sowohl das Foto- als auch das Film-Projekt - und die Vorbereitungen laufen auch Hochtouren. An allen Ecken schreien kleine Dinge, die noch erledigt werden wollen. Die Dokumentarfotografen verziehen sich in ihr friedliches Konklave in der IT-Suite, wo nur gelegentliche Jubelschreie, weil das DVD-Brennen funktioniert hat, das emsige Treiben unterbrechen. Agata schafft es dreimal hintereinander nicht, die richtige Version ihres Films zu exportieren. Bei der Hälfte von uns sehen die DVD-Hüllen nach dem Drucken anders aus, als wir es gerade eben noch auf den Computerbildschirmen gesehen haben. Charlotte ist ein ganzes Bild abhanden gekommen. Hinterlistige Rechtschreibfehler nisten sich in dahin gerotzten Zusammenfassungen ein. Und trotzdem eilt die Zeit davon, und der Tag hat ein Ende...
Hinter mir liegen, oh Wunder, alle geforderten Prüfungs-Materialien, vollständig. Ich traue mich fast gar nicht, das so zu sagen - nicht, dass noch etwas passiert! Aber morgen ist dann alles weg, weg, weg - und ich muss schauen, was ich mit dem Rest meiner Zeit anfange.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Alles für die Kunst

6 Stunden frieren in der IT-Suite...was tut man nicht alles für die Kunst! Aber so kann ich endlich "As Long As I Can Walk" in aller Pracht präsentieren, in HD und auf Vimeo: bitteschön.

Dienstag, 14. Mai 2013

Finale, oho.

Die heiße Phase hat begonnen, die Doc-Phots prügeln sich um die Drucker, das Papier, die Computer. (Zum Glück haben die PFAs und PhotoArts schon eingereicht! Blut würde fließen, wenn die auch noch dabei wären - Kunstblut.) In weiser Voraussicht war ich heute schon ganz früh im Druckerraum  B11, der neben den besten Druckern auch über Fenster verfügt. So konnte ich mir meinen Platz ganz früh sichern, noch bevor die panische Letzte-Minute-Meute aus dem dritten Jahr, die heute ihre Arbeiten abgeben musste, hinein surrte. Einen gewissen Vorteil hatte ich auch dadurch, dass ich mich in Bristol für wunderschönes mattes Satin-Printpapier entschieden hatte und so den "Nur für mattes Papier"-Drucker beanspruchen durfte. Letzterer war ganz schön anspruchsvoll, und brauchte, wie Gawain, unsere Techniker mir erklärte, viel "love and care". Ich fütterte also schön jedes Blatt einzeln per Hand in den Drucker - über zu wenig Bewegung konnte ich auch bei 5 Stunden Drucken am Stück nicht klagen - und er schenkte mir dafür schließlich 11 wunderschöne Drucke. Die liegen jetzt auf meinem Bett und trocknen vollständig aus, denn besonderes Papier will auch besonders behandelt werden.

Die weißen Ränder werden noch beschnitten, bis jedes Blatt ein quadratisches Format hat.

Mit dem Drucken ist der Bärenanteil der Arbeit getan. In den nächsten Tagen werde ich vor allem an den Details schleifen - Deckblätter entwerfen, DVDs brennen, Begleittexte schreiben, Fehler ausmerzen, wenig schlafen.
Belohnt habe ich mich aber heute schon mal: der allmonatliche DVD-Verkauf war mal wieder in der Uni, und hatte ganz viel herunter gesetzt und ich hab eine Scissor-Sisters-Live-DVD gefunden! Uiii! Ich kann mich bloß im Moment nicht aufs Bett legen und sie auch tatsächlich gucken. Denn da liegen ja noch meine Bilder.