Sonntag, 9. November 2014

Hit the ground running!


Im Englischen gibt es ein Idiom: "hit the ground running" [von dict.cc übersetzt als "sofort alles im Griff haben"]. Wenn unsere Tutoren beschreiben, wie wir unsere Projekte in Angriff nehmen sollen, benutzen sie das gern. Auch wenn es in meinem Kopf nachwievor schmerzhaft aussieht, rennend auf den Boden zu knallen. Naja.
Allerdings ist es inzwischen schon November, das erste Projekt ist abgegeben, Paris Photo Festival steht an (Pariiiiiis!) und dann wird es bald schon Dezember, und dann Weihnachtsferien, und dann haben wir noch eine Woche, um den ersten Teil unserer Abschlussarbeit abzugeben. Vielleicht wird es also tatsächlich Zeit, die Beinchen etwas in Bewegung zu bringen, und den ground running zu hitten. Aber ich hab alles! sofort! im Griff! Ha.
Eigentlich hab ich's ja gemütlich. Ich fotografiere nämlich Theater (mal wieder) und die meisten Theatergruppen werden sehr gern fotografiert. Es wäre ja kein Theater, wenn keiner zuguckt, oder so ähnlich. So fand ich mich am Mittwoch im hübsch-touristischen Nordsee-Küstenstädtchen Canterbury wieder, um dort die Damen und Herren vom White Slate Theatre zu fotografieren. Das waren zwei schöne Tage im Probenraum und am Strand, ziemlich lässig, höchstens für den Computer anstrengend, denn der muss jetzt die ganzen raw-Dateien verdauen - und für mein vom Großvater geerbtes Stativ, das am Strand irgendwann still und heimlich eine Schraube verlor und seitdem leider nicht mehr ganz einsatzfähig ist.
Insofern habe ich den großen Vorteil gegenüber den meisten meiner Kollegen, dass ich tatsächlich schon Fotos habe! Das macht sich gar nicht schlecht, und mit ein bisschen Glück habe ich spätestens Anfang Dezember alles "im Kasten" und kann mich dann aufs Sofa fläzen und all die Beinchen zählen, die ich mir bei dem Versuch, rennend in irgendetwas zu knallen, gebrochen habe.
Oder wir machen es einfach so wie gestern. Gestern waren wir bei Richard, und seit Richard nicht mehr im Kurs ist, ist aus dem "Docfather" Vater Theresa geworden, der die armen Studenten in Zeiten der Not mit gutem Essen und viel Wein und Bier versorgt. Vielleicht sollten wir das für Dezember anpeilen, um uns zu erholen.