Mittwoch, 30. Oktober 2013

Good to be back

Auf dem Weg nach Cardiff lief auf meinem mp3-Player "Good to be gone" von den Sugababes (weil doch heute alberne-Popmusik-Tag war). Diesem Motto trotzend sage ich: Gut, zurück zu sein! Die Fotografie hat mich wieder! Ich hatte einen wunderbaren Tag im Sherman Cymru Theater, um dort die Generalprobe von Kontakt zu fotografieren, und nebenher einige Bilder für's eigene Projekt abzustauben. Das hat ganz gut funktioniert - ich muss nur noch abwarten, wie der Film aussieht, wenn er entwickelt ist.
Resultate gibt's, sobald vorhanden. (Uh, ich bin ganz aufgeregt!)

Im Übrigen hab ich von Blue dann doch nur die zwei (!) Tour-Busse gesehen, und die Schlange vorm Eingang. Ich hab mir grinsend die ganzen nicht mehr superjungen Mädchen in zu kurzen Röcken angeschaut, und bin dann zurück ins Theater. Ich glaub, ich hab nichts verpasst, und Kontakt war in jedem Falle um einiges spannender.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Endlich Meer

le monde et la mer hat es endlich so richtig ans Meer geschafft - ganz dem Blog-Namen entsprechend! Von Freitag auf Samstag war ich nämlich in Aberystwyth - ihr merkt es schon an den vielen y's: tief in Wales, weit weg von der Grenze, an der Irischen See.
Irische See (ein Ausschnitt)
Meiner allerliebste Theater-Compagnie Propeller spielte am Freitagabend ihren Pocket Merchant im Aberystwyth Arts Centre und so ließ ich mich von Mira, einer Kommilitonin, im Auto mitnehmen. Unser Roadtrip war schon recht unterhaltsam, denn je nördlicher man gelangt, desto ländlicher wird es - wie man sich Wales eben vorstellt: grün, wild, mit vielen Flüsschen und vielen Schäfchen, und zudem hatten wir bestes walisisches Wetter, also Regen und Sturm. Mit guter Musik und Salt-and-Vinegar-Chips ausgestattet, erschütterte uns das nicht weiter.

Irgendwo bei Rhayader
In Aberystwyth angekommen, guckten wir uns zunächst eine halbwegs interessante Ausstellung von Landschaftsfotografie aus Palästina an, bevor Mira mich bei meinem Gastgeber für die Nacht ablieferte: Tom, Waliser, Student, und leidenschaftlicher Veggie-Burger-Koch. Den hatte ich über die Internetplattform Couchsurfing kennengelernt, und ich muss sagen, meine erste eigene Erfahrung als Couchsurfer hat mir durchaus gefallen. Tom wohnt mitten in der Innenstadt von "Aber" - was nicht viel aussagt, denn man gelangt zu Fuß innerhalb von 30 Minuten von einem Ende von Aberystwyth zum anderen. Er kümmerte sich um mich, bekochte mich (wirklich ausgezeichnete Burger!) und brachte mich rechtzeitig zum Arts Centre auf dem Uni-Campus, um dann dort zu arbeiten, während ich im Theater saß.
Der Pocket Merchant ist eine einstündige, aufs Wesentliche reduzierte Version des Kaufmann von Venedig von Shakespeare, vor allem auf jüngeres Publikum zugeschnitten. Ich hatte die längere Fassung von Propeller vor einigen Jahren in Neuss gesehen, und es war interessant, es nun im neuen Gewand, mit weniger Schauspielern und minimalen Bühnenbild zu sehen. Persönlich bevorzuge ich wohl die lange Fassung, aber was den Abend für mich wirklich besonders gemacht hat, ist, dass zum Pocket Merchant ein Gespräch zwischen Publikum und Schauspielern gehört, in dem man alles fragen darf, was man will. Es entwickelte sich eine höchst spannende Diskussion über den Antisemitismus des Stückes, und den Wert des Theaters im Allgemeinen und des Stückes im Speziellen für die Jugend. Die Schauspieler waren total locker und gut drauf und gaben sich Mühe, jeder Frage gerecht zu werden. Das war toll, allein für das Gespräch lohnte sich die Fahrt und das Eintrittsgeld.
Mit Tom lief ich dann zurück in die Stadt, lernte, dass die Kleinstadt Aberystwyth ganze 50 Pubs aufweisen kann. Wir hatten unsere erste politische Diskussion des Abends - Tom studiert internationale Politik - und beschlossen, zu einer kleinen Stadtführung im Dunkeln aufzubrechen, begleitet von Patrick, einem seiner Mitbewohner. Wenn man von Toms Wohnung zweimal um die Ecke läuft, kann man bereits die Wellen am Strand brechen hören. Die Schlossruine ist im Dunkeln beleuchtet, und Abers Promenade hat im Dunkeln einen ganz eigenen Charme. Ein sehr netter erster Eindruck dieser kleinen Stadt am Meer. Zusammen landeten wir dann in einem der vielen Pubs und verquatschten uns ordentlich. Die Diskussionen führten wir sogar "zuhause" noch weiter. Es wurde eine kurze Nacht auf Toms Sofa, denn um acht Uhr morgens mussten wir schon wieder aus den Federn - er musste zu einem Seminar, ich zum Zug.
Das nördliche Ende von Aber, Constitution Hill und die See
Netterweise war sein Seminar am Strand - weswegen ich das Meer auch noch mal bei Tag zu sehen bekam. Gerade als ich das erste künstlerisch wertvolle Foto auf Film bannen wollte, hauchten die Batterien meiner F3 ihren letzten Atem aus, daher müsst ihr mit Handyfotos vorlieb nehmen. Aber so habe ich immerhin einen Grund, nach Aber zurückzufahren. 
Zurück ging es dann mit dem Zug, entlang Orten mit wilden Namen wie Machynlleth oder Shrewsbury und malerischen Landschaften. Nach knapp fünf Stunden war ich wieder in Newport, um ein Abenteuer und neue Bekanntschaften reicher, schrecklich müde und ziemlich glücklich. Oh, ich mag das Meer, und das Theater, und Wales.
Zwischen Borth und Machynlleth

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ganz nah dran (und doch daneben?)

Heute war ich in Cardiff, und oh, es war so schön. Die Sonne schien, und es war warm, und ich war im Theater...
Ich habe ja noch gar nicht richtig berichtet, was ich so plane. Meine Projekt-Gruppe hat sich mit Hängen und Würgen auf das Thema "Night/Nacht" geeinigt. Weil ich keine Lust habe, zu unmenschlichen Uhrzeiten aufm Feld zu stehen, habe ich das Thema etwas wörtlicher genommen und in Bezug zu "opening night" (Premiere) gesetzt - also werde ich ins Sherman Theater zurückkehren, und dort auf Schwarz-Weiß-Film etwas daherschießen. Ich sage das sehr salopp, weil ich eine genaue Vorstellung habe, wie es aussehen soll - aber immer, wenn ich versuche, es zu beschreiben, versteht es keiner.
Also traf ich heute Phil, denn das inzwischen angeleierte Projekt drohte - wie schon verschiedentlich auf diesem Blog angedeutet - in arge Zeitnot zu geraten. Phil war ganz Feuer und Flamme (und in Plauderlaune) und stellte mich gleich mehreren Menschen vor, die mir jetzt alle helfen werden. Und nächsten Mittwoch geht es los, mit der Generalprobe und der Premiere von Kontakt, Phil Herzensproduktion ("You MUST come!!!")! Für letzteres bin ich einfach mal so engagiert worden, das gehört nicht mal richtig zum Projekt. Hurrah. Ich bin quasi der Haus-Fotograf, von nun an, darf hinter die Kulissen ("Du kennst dich ja aus...") und zu verschiedenen Premieren. Mal sehen, was die sagen, wenn ich da mein Stativ anschleppe. Oh, ich freue mich!
Das wird ganz viel Theater in den nächsten Wochen...mindestens vier Stücke, inklusive des Kaufmann von Venedig in Aberystwyth, und Proben, Proben, Proben... das fühlt sich ein bisschen wie nach Hause kommen an.

Was ich aber noch dazu erzählen muss: Es ist ja gemeinheitlich bekannt, wie gut ich darin bin, Bands und Künstler, die ich doch ganz gern mal sehen würde, haarscharf zu verpassen. Und dass ich im Sommer einen kleinen Rückfall ins Blue-Fan-sein hatte. Nun, ich möchte meinen, dass ich mich heute selbst übertroffen habe. "Blue zu sehen, ist jetzt nicht unbedingt ein Lebenstraum, aber man könnte es ja mal machen, wo sie schon in Cardiff sind..." Denkste. Die Herren treten nächsten Mittwoch auf, also genau dann, wenn ich bei Kontakt bin. Und das dicke Ende der Geschichte ist: Sie treten in der University Hall auf, die ungefähr direkt neben dem Sherman Theatre liegt. Vielleicht treffe ich sie ja, wenn wir jeweils müde aus der jeweiligen Hintertür wanken.



Noch ein paar Grüße aus dem sonnigen Cardiff...wer den Ort kennt, wo die Fotos entstanden sind, bekommt einen Keks.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Draußen

Ratet, wer sich heute aus dem Haus getraut hat - gleich zweimal! Und draußen ist ja tatsächlich angenehme, frische Luft! Und Wolken! Und Sonne!
Ich hatte heute Uni. Und Paul hat mein Projekt, trotz Zeitproblemen und allem, durchgewunken (er schien nicht überaus begeistert, aber auch nicht überaus abgeneigt. Das ist ein Fortschritt.). Und dann hab ich mir mit ein paar Freunden Filth (dt. Drecksau) angesehen. Die Scissor Sisters waren leider nur im Trailer, dafür macht James McAvoy eine sehr gute Figur, und die zweite Hälfte des Films ist definitiv sehenswert. Dann war ich noch einkaufen. Tesco hat Bio-Milch!
Jetzt bin ich wieder zuhause, und morgen muss ich mich gleich wieder vor die Tür wagen - es geht auf nach Cardiff.

Montag, 21. Oktober 2013

Ich bin nicht verloren

Ja, ich habe das Wochenende überlebt, und weil ich seit Freitag mehr Zeit auf meiner Matratze/unter meiner Bettdecke verbracht habe als üblich, kommt es mir vor, als hätte ich vor Urzeiten das letzte Mal geschrieben. Twitter ist an allem schuld, und Facebook, und das Internet-Fernsehen. Mich an den Bildschirm zu kleben ist wirklich, wirklich einfach.
Ich wollte gerade mit einem wunderbaren rhetorischen "Was also habe ich das Wochenende lang getrieben?" einen neuen Absatz einleiten, aber die wahre Antwort wäre "Nichts", lassen wir das also mal... Nun ja, "ein bisschen". Mit ein paar der Mitbewohnerinnen "Despicable Me" (beide Teile!) geguckt. Mich auf Twitter mit einem Haufen Trans-Feminist*innen über eine Person in den USA, die ein siebzehnjähriges Trans-Mädchen vor ihrer Schule und im Internet zwangsgeoutet und ziemlich übler Dinge beschuldigt hat, aufgeregt. Diese Person hat selbst übelst einen an der Waffel - nennt sich Feministin, erkennt Trans*-Frauen aber nicht als Frauen, sondern als Männer an, und nun ja, der Shitstorm auf Twitter war beträchtlich. Ich habe außerdem mein Foto-Projekt etwas voran getrieben, mit Larilein über ihren Nachlass verhandelt (ich bekomme ihre Bücher!), und viel geschlafen.
Arg faules Wochenende. Aber heute Nacht kommt Kieran aus Newcastle wieder, jippie, und Jenna ist dann mit ihrer Präsentation durch, jippie, und dann habe ich endlich wieder jemanden zum belästigen.

Außerdem sehr gute Nachrichten: Ich fahre am Wochenende nach Aberystwyth, eine Übernachtungsmöglichkeit hat sich aufgetan!

Freitag, 18. Oktober 2013

WochenENDE

Nun hab ich die lang ersehnte Email, und was sagt sie? "Keine Proben vor dem vierten November." Das ist in zwei Wochen!!! FUH. Was soll ich denn zwei Wochen lang fotografieren, wenn nicht die Theaterproben, um die es in meinem Projekt nun mal geht? Blargh. Das wird ein langes Wochenende des Neu-Planens, Umdenkens und Nichts-Tuns. Kieran fährt nach Hause und Jenna muss arbeiten, das heißt, ich hab nicht mal jemanden, der nichts mit mir tut.

Dieser Nonsens tröstet mich ein bisschen.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Flut und Ebbe

Mir ist kein besserer Titel eingefallen, und ich dachte, wo der Blog doch schon "MeerKameraIch" heißt...
Es passt aber irgendwie. Ihr habt es ja gelesen, in den letzten Wochen war viel Trubel angesagt - die Flut sozusagen - eine Flut an Arbeit, Sorgen und Kraftausdrücken. Irgendwann legte sich aber der Wind - oh, diese Metaphern! - und plötzlich war es ruhig, ganz ruhig, und ich hatte mir ein Projekt zurecht gelegt und das Projekt startete ganz okay und dann...musste ich warten. Auf eine Email von Phil, die mir beschied, dass ich Zugang hatte. Und die Email kam nicht. In der Zwischenzeit habe ich Bücher gelesen (keins davon zu Ende), mit Slow-Food-Experte Kieran gekocht, Blogs geschrieben, Blog-Pause gemacht, getweetet (getwittert?)...und es gaaaanz laaaangsam angehen lassen. Mein Bett ist mein bester Freund, und die See irgendwo hinterm Horizont.
Doch was ist das? Die ersten Wellen plätschern an den Strand. Eine Email von Phil! Yippie! Es geht wieder los...mal sehen, wohin die See mich trägt.

Samstag, 12. Oktober 2013

Empört Euch!

"Ich wünsche allen, jedem Einzelnen von euch einen Grund zur Empörung. Das ist kostbar. Wenn man sich über etwas empört, wie mich der Naziwahn empört hat, wird man aktiv, stark und engagiert. Man verbindet sich mit dem Strom der Geschichte, und der große Strom der Geschichte nimmt seinen Lauf dank dem Engagement der Vielen." - Stéphane Hessel

Dieser Gedanke, diese vier Sätze des französischen Résistance-Veteranen Stéphane Hessel treibt mich heute um. Er hat einen wortgewaltigen, dabei nicht mal langen, Appell namens Empört Euch! (Indignez-Vous!) geschrieben - und der Name ist Programm. Er beschreibt, wie die Werte und Errungenschaften der Résistance und der Post-Nazi-Gesellschaft - u.a. die Deklaration der Menschenrechte, soziale Sicherheit, wirtschaftliche Demokratie - heute, 65 Jahre später, wieder verloren gehen an die Banken, die Privatisierer, die "Macht des Geldes", und vor allem an diejenigen, die dem gleichgültig gegenüber stehen. Er will die Demokratie, die Stimme der Einzelnen, bewahren und ruft zu Empörung auf, zum ersten Schritt in Richtung Widerstand.
Empört Euch! ist eine kleine Streitschrift, kaum dreizehn Seiten lang, und erzählt von dem grundlegenden Konflikt unserer Gesellschaft. Inmitten des Kapitalismus und des Individualismus, vorangetrieben durch Thatcher, die französischen Republikaner, die deutschen Liberalen, ist es schwer geworden, sich für den Protest zu begeistern, geschweige denn, sich über etwas erst einmal zu empören. Wir sind träge geworden, wir folgen brav der Diktatur der Massenmedien. Die Macht der vielen Stimmen bleibt in Internet-Petitionen stecken. Hessel erzählt von seiner Zeit in der Résistance, von seiner Mitwirkung an den Menschenrechten, seinem Engagement für Minderheiten und unterdrückten Völkergruppen, etwa in Algerien oder Gaza. Und er fragt uns: Was treibt uns an? Warum kämpfen wir nicht für den Umweltschutz? Warum verdammen wir den Terrorismus, nicht aber den Völkermord?
Er trifft da einen wunden Punkt. Und natürlich hat er Recht. Wir sollten uns wirklich mehr empören. Doch was heißt das denn, "sich empören", heutzutage? Hessel ruft dazu auf, die ewige Spirale der Gewalt durch Hoffnung und Gewaltlosigkeit zu brechen. Doch eine wirkliche Lösung bietet er auch nicht. Es ist das ewige Dilemma dieser Pamphlete, die die Demokratie bewerben, doch die Anarchie verdammen, eine schwammige Idee der Freiheit im Sozialismus propagieren und doch nicht richtig wissen, wie man es anstellen soll. Nicht jeder ist Diplomat und kann wie Hessel unbehindert in den Gaza-Streifen einreisen und seinen großen Namen nutzen, um Missstände anzuprangern. Sicher ist Gewaltlosigkeit eine gute Sache. Doch was anstelle der Gewalt folgen soll, lässt Hessel offen. Empörung kann alles sein, solange wir nicht die Raketenwerfer zücken.
Es ist einfach, gegen die Diktatur der Massenmedien und des Finanzmarktes zu wettern, auf Freiheit und die Menschenrechte zu pochen, auf die Geschichte zu verweisen. Aber es sind viele Fronten, auf die er da hinweist, viele Kämpfe, die wir gemeinsam ausstehen sollen - eine schwierige Aufgabe, so ganz ohne Anleitung. Empört Euch! ist wichtig, ist gut, ist richtig, nur noch nicht zu Ende gedacht - es liegt jetzt an uns, eine Lösung zu finden, Empörung mit Hoffnung mit Gewaltlosigkeit (oder Gewalt an den richtigen Stellen?) zu vereinen, die Alten können ja nicht alles für uns machen. Vielleicht ist es genau das, worauf uns Stéphane Hessel mit seinen letzten, großen Worten stoßen will:

"Neues schaffen heißt Widerstand leisten. Widerstand leisten heißt Neues schaffen." (Empört Euch!, S. Hessel, S. 21, ullstein-Verlag)

Freitag, 11. Oktober 2013

Zwitscher, zwitscher

Ich bin jetzt bei Twitter. Es ist gruselig, hektisch, und es macht Stalken so unglaublich viel einfacher - keine gute Sache für le monde et la mer. Aber es macht auch Spaß.
Jetzt muss ich nur noch dran denken, in Zukunft nicht hier nur 140 Zeichen und dafür Romane auf Twitter zu veröffentlichen. Challenge accepted!

International

Aled begrüßt die Runde und fragt nach unseren Namen. Frederico macht den Anfang. Natürlich erkennt Aled sofort, dass Fred nicht von hier ist, und sie plaudern ein bisschen über Portugal. Dann bin ich an der Reihe. Ich nenne meinen Namen.
Aled guckt mich an.
"Kommst du aus Schweden...oder aus Finnland?"

Ganz nah dran.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Da isses

Mein Blog, ein bisschen dahin gerotzt, muss ich zugeben: You See Me. Es wird noch besser (hoffentlich).
Das Ganze ist für die Uni, denn Teil des zweiten Jahres und meines Theorie-Moduls ist es, ganz professionell einen Fotografie-Blog aufzuziehen. Hell yes!

Dienstag, 8. Oktober 2013

Ian Walker und die Surrealisten

Ian Walker ist der Mann, dem ich meinen Studienplatz zu verdanken habe. Er war es nämlich, der mich an einem windigen, doch sonnigen Februar-Tag im Jahre 2012 zum Interview empfing und so meinen Weg in die Uni Newport ebnete. Das war etwas ungewöhnlich, denn er leitete bis zum Sommer das Master-Programm und ich war auch zunächst reichlich verwirrt, den netten, arg schielenden Mann mit dem Birminghamer Akzent nicht unter meinen Lehrern finden zu können. Zum Glück übernahm er dann aber verschiedene Vorlesungen in meinem Theorie-Modul, und von einigen erzählen wir uns heute noch ehrfürchtig: etwa seine "3 Times" und "3 Places"-Vorlesungen, in denen er je drei Bilder aus verschiedenen Epochen miteinander verglich und uns in dieser Zeit mehr über Dokumentarfotografie beibrachte, als drei Theorie-Bücher zusammen.
Nun hat Ian Walker das Dokumentar-Fotografie-Programm verlassen und ist Professor geworden - für etwas weniger als einen Monat, denn dann geht er in Rente. Möglich gemacht hat das eine kurzsichtige Planung meiner frisch-fusionierten Uni, die munter großzügige Rentenpläne verteilt hat, um Stellen zu sparen und somit vor allem ältere Dozenten, etwa Ian, oder auch Clive, ziemlich schnell losgeworden ist. Leider, leider.
Heute war der Tag der großen Antrittsvorlesung des Professor Walker, lang ersehnt, groß auf Facebook beworben. Das Thema: Eine kurze Geschichte der kurzen Geschichte der surrealen Fotografie (den Titel hat er sich ausgedacht - man erkennt seinen Humor). Dazu gab es nicht ganz so kurze Begrüßungs- und Dankesreden, ein warmes Büffet und Getränke. Was die Uni sich nicht alles einfallen lässt, um sich bloß nicht anmerken zu lassen, dass sie eiskalt den besten Dozenten aller Zeiten ziehen gelassen hat - sogar die vollkommen fachfremde Vizekanzlerin der Uni merkte etwas verschämt an, dass sie endlich mal in einer Vorlesung dieser Art alles verstanden hätte. Da wehte ein bitterer Nachgeschmack mit.
Ach Ian, ich werde dich vermissen.

Die gute Neuigkeit ist aber, dass ich endlich Jack mal wieder gesehen habe - noch ein Kreis, der sich schließt, denn so ziemlich vor einem Jahr hab ich den im Pub kennen gelernt, da war er ein erfahrener Dritt-Jahrist und ich der Frischling. Nun ist er fertig, ich im zweiten Jahr und wir können uns erfahren zunicken und grinsen: Ian Walkers rechtes Auge, das ist wirklich verwirrend.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Fundstück

Für diejenigen unter euch, die King Arthur oder Fantastic Four oder auch das Video zu Westlifes Uptown Girl kennen: Euch ist vermutlich der Name Ioan Gruffudd ein Begriff, oder zumindest das Gesicht, das zum Namen gehört. Soeben musste ich feststellen, dass jener Herr nun für meine Uni wirbt. Er schreitet da also über die walisischen Hügel, hinter ihm explodiert Feuerwerk rückwärts, sein Halstuch flattert im Wind, und er spricht dramatische Worte...bis das letzte Streichholz für die University of South Wales flackert.
Ich weiß nicht, was ich tun soll: Mich schämen, für die Uni und den tiefen Fall des Ioan Gruffudd? Mich ärgern, dass meine Studiengebühren in solch ein leeres Gelaber fließen anstatt in anständige Dozenten und Material? Mich über den dargebotenen Trash freuen?


Fun Fact: Die Werbung wurde in Somerset gedreht, weil es in Wales zu sehr regnete.

Samstag, 5. Oktober 2013

Aha.

Heute aus der Zeit geklaut: "Studenten mit Auslandserfahrung seien offener für Erfahrungen, sozial verträglicher und emotional stabiler."
Aha. Könnt ihr mal sehen.

Freitag, 4. Oktober 2013

The Good, The Bad and The Ugly

Heute war endlich wieder "Le Pub", und diesmal mit einer Sonderausgabe: Die Le Pub-Filmnacht, kreiert von den Kollegen des Dokumentar-Film-Kurses. Statt Blut und Wachs und manierierten PFAlern haben wir uns also kürzere und längere Filmchen angesehen. Einige davon waren klassische Dokus, andere kleine lustige Videos, die sich selbst nicht zu ernst nahmen. Die DokFilmer sind ein lustiges Völkchen, das sich selbst ausgiebig feierte und ganz ohne das klassische, aufgesetzte Le Pub-Gelaber auskam. Ein fantastischer Abend, und hallelujah, was haben wir gelacht. Jodie, Suzie und ich sind mit Tränen in den Augen nach Hause gelaufen.
Das war auch mal nötig. Die letzte Woche war höchst anstrengend und nervenaufreibend, da sich die Gruppenarbeit einfach nicht so entwickeln will, wie sie soll. Just dachten wir, ein Thema gefunden zu haben, mit dem sich alle - auch ich, nach einigem Grummeln und verzweifeltem Appellieren an die sturste Person der Gruppe - abfinden können. Inzwischen haben mir aber zwei Leute geschrieben, wie schwierig sie das Thema finden. Hahaha (hysterisches, nervöses Lachen!). You have got to be kidding me. Ich habe das Thema nicht ausgesucht. Beschwert euch bei wem anders, und nein, ich gebe meine Idee und meinen Zugang nicht mehr auf.
Darüber hinaus plagt Kieran sich mit den arg oberflächlichen Mitstreitern in seiner Gruppe und so wurde ich heute zur Hilfe gerufen. Als hätte ich nicht schon genug Probleme, muss ich nun der berühmt-berüchtigten Naivität (ich möchte nicht "Dummheit" sagen) in Person am Samstag auseinander setzen, was es mit Gender und Transgender auf sich hat. Als sie mit dem Thema anfing und ein Transvestiten-Buch hervor holte, schrillten bei Kieran die Alarmglocken, somit bald auch bei mir, und nun muss ich halt wie so oft als Gender-Polizei herhalten und erklären, dass Transgender eben nicht ein paar Damen mit haarigen Beinen und übertriebenem Make-Up bedeutet.
Dieser Stress wird langsam zu einer Konstante und das gefällt mir ganz und gar nicht. Zum Glück gibt es Dokumentar-Filmer mit viel Humor, und meine wunderbare Wohngemeinschaft, die noch jedem meiner Verzweiflungs-Anfälle stand gehalten hat.

Und nur damit ich in Zukunft nicht so viel "fuck" und "hell" und "bloody" fluchen muss, wird William Shakespeare höchstpersönlich in Zukunft mein treuester Helfer: Der Shakespeare-Beleidigungs-Generator - so etwas braucht die Welt definitiv.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Sonne zwischen Wolken

Wirklich gute Neuigkeiten an einem sonst doch eher bewölkten Tag (also gestern).
Yippie!

Dienstag, 1. Oktober 2013

le monde et la mer bloggt...

...bald auf einem weiteren Kanal. Wie ich heute erfahren habe, darf ich für die Uni bloggen! Ich werde also bald meinen eigenen, englisch-sprachigen Foto-Blog starten, ihn hegen und pflegen. Ich glaube, das wird wirklich, wirklich spannend.
Von daher: Watch this space!

Das war auch eigentlich die einzig gute Neuigkeit dieses Tages. Nicht mal eine Woche in der Uni, und schon mehr Stress gehabt als im ganzen letzten Jahr.