Montag, 26. Mai 2014

Europa

Liebe Europa-Wähler (und vor allem Nicht-Wähler),

das habt ihr ja ganz toll hinbekommen, ihr Schnarchnasen. Einseitige Medien-Berichterstattung und geringe Wahlbeteiligung, und zack, Rechtsrutsch in ein paar Ländern, die eigentlich auf einem guten Weg waren, ihr Penner. Und ja, Frankreich und Großbritannien, euch schaue ich besonders scharf an, ihr Idioten.

I am not amused.

Samstag, 24. Mai 2014

Öffentliche Meinung

Das denkt also mein Brüderchen über meine Fotografie:


Ich fühl mich ja ein bisschen geehrt. (Das Flugzeug würde ich aber auch fotografieren.)

Donnerstag, 22. Mai 2014

Ein Ratespiel

Ratet, wer fertig mit all seinem Kram ist und abgegeben hat! (Und zwar schon gestern.)

Donnerstag, 15. Mai 2014

Grüße von Epson, Mac und Co

'allo, 'allo!
Lange nichts mehr von mir gehört...der Empfang in der Printing-Suite ist so schlecht...'allo?

Netterweise ist die Printing Suite ja seit letztem Jahr aus dem fensterlosen Keller in ein gut befenstertes Atelier gezogen, damit wir auch sehen können, wenn die Sonne untergeht, wenn wir immer noch am Drucken sind...und wenn es Sommer wird, wird es spät dunkel. Vor knapp zwei Stunden hatte sogar schon der Security-Mann mit uns Mitleid und schenkte uns Sandwichs und Yoghurt. Ich bin seit halb neun am Morgen hier, und inzwischen ist das Buch fertig gedruckt. Doch meine Lieblingsschweizerin Mira braucht seelischen Beistand mit dem sehr spinnerigen, bevorzugt Magenta-druckenden Epson-Monster, und zuhause wird meine einzureichende Recherche-Mappe ja auch nicht schneller fertig als hier. Die Stimmung ist weiterhin gut, Queen dröht laut über die Boxen und Marina and The Diamonds leise aus den Kopfhörern. Jeder diskutiert mit jedem über Bilder und jeder hat ein (leicht müdes) Lächeln übrig, wenn es gebraucht wird. Spät wird's. Aber auch friedlich. Wir Fotografie-Nerds, wir können nicht anders.

Montag, 12. Mai 2014

Ich hab doch 'nen Vogel

Heute morgen bin ich unerwarteterweise kurzzeitig - und ungewollt - in Vogelbesitz gewesen. Mir ist nämlich ein kleiner Raubvogel - als solcher von Kieran identifiziert - flatter, flatter, plumps durch den Kamin ins Zimmer gefallen. Um kurz vor sieben. Als ich noch ganz arg müde war. Während sich der Vogel ängstlich hinterm Schrank versteckte, bemühte ich also erstmal den ebenfalls noch verschlafenen Mitbewohner. Irgendwie, mit Taschenlampe und Amazon-Karton haben wir's dann geschafft, das Vögeli hinterm Schrank hervor, aus meinem Zimmer und raus in den Garten zu bringen. Irgendwo dazwischen hat es noch, vielleicht aus Rache, auf Kierans Hand gekackt (und womöglich hinter den Schrank, ich hab noch nicht nachgesehen).
Kaum haben wir im Garten den Karton geöffnet, ist es auch davon geflattert. Wir sind dann wieder ins Bett.
Und Kieran hat mir sehr glaubhaft heute nachmittag versichert, dass ich das auch wirklich nicht geträumt habe.

Sonntag, 11. Mai 2014

Theater III

Der Abgabetermin der praktischen Arbeit rückt näher, und die Nerven spannen sich. Immerhin sah Paul nach den Ferien ein - als ich ihm mit traurigen Augen mein Leid klagte -, dass ein Pop-Up-Buch nicht so unbedingt die allerhellste Idee unter den Sternen ist, vor allem, wenn man - so wie ich - noch nie ein Pop-Up-Buch gebastelt hat. Also wird es jetzt ein konventionelles Buch, seufz, nicht seufz, hm, das ist alles irgendwie schwierig.
Schließlich hatte ein gewisser Paul auch über meine Bilder gesagt: "Die funktionieren nicht in einem Buch." Na toll! Aber einreichen muss ich ja trotzdem eines!
Zudem reichen das erste Jahr und das dritte Jahr gleichzeitig ein, und zwar vor uns, was bedeutet, dass unsere Druck- und Computerräume bis aufs Weitere geblockt sind - und zwar offiziell, denn das dritte Jahr hat für seine letzte Woche einfach mal Priorität an allen Geräten zugesprochen bekommen. Das tut der Freundschaft unter Studenten auch nicht unbedingt gut. Dass der Großteil des zweiten Jahres aus Kostengründen seine Bücher lieber selbst bastelt, als sie drucken und binden zu lassen, wurde von offizieller Seite irgendwie verkannt.

So ein Theater!

Donnerstag, 8. Mai 2014

Theater II

Teil 2 der "Theater"-Reihe (siehe: gestern) erzählt von einem Ausflug ins Warme.
Ins warme London! Kaum zu glauben - besonders wenn man im Moment die Nase vor die Tür in den walisischen Nieselregen steckt -, aber wahr, London hatte am vergangenen Wochenende bestes Wetter und ich war in London und habe, vor allem dank zahlreicher Tube-Schließungen, so einiges zu Fuße erlaufen und mich gefreut und gesonnt, und geschwitzt hab ich auch.
Anlass des Ausflugs war ein Theater-Design-Workshop mit dem Propeller-Designer Michael Pavelka. Den habe ich vorgeblich besucht, um Inspirationen für mein Uni-Projekt zu sammeln, und insgeheim, weil ich doch Propeller so mag und zu dem Schauspiel-Workshop nur angehende Schauspieler durften. [Grund dieser ganzen Workshops war das Shakespeare-Festival im Victoria-und-Albert-Museum, dass sehr viele fantastische Angebote für sehr wenig Geld darbot - aber ich hab's leider nur zu dem einen geschafft.] Michael hat mich auch gleich entlarvt, als er fragte, wer von uns denn schon Stücke von Propeller gesehen hatte, und ich als einziger von zweien die Hand hob. "Soso, du stalkst mich also!", schmunzelte er, nachdem ich alle 5 Stücke aufzählte, die ich kannte. Die andere Dame hatte allerdings ALLE Stücke von Anfang der Kompanie an gesehen, und war nur da, weil sie die Vorstellung eines Propeller-Workshops ganz "fabulous" fand. Dagegen bin ich ja harmlos.
Thema des Workshops war Hamlet, die zentrale Figur Ophelia, der zentrale Text 'Sein oder Nicht Sein' (den hab ich jetzt auch endlich mal verstanden); und nach ein paar Aufwärmübungen, Diskussionen und Lunch in der fantastischen Marmor- und Mosaik-verzierten V&A-Cafeteria ging es mit viel mitgebrachtem Material und noch mehr Klebeband daran, ein Set zu basteln. Meins bestand komplett aus Papier. Das war interessant. Michael fand das auch interessant. Wenn dieses Papier-Set eines Tages wirklich eine Bühne würde...ach. Mmmh. Das wäre wirklich interessant! Und sehr feuergefährlich, vermutlich.
Nach dem Workshop ging's dann wieder in die Sonne, zu einem Kaffee mit Giulia (siehe: gestern) in den Hyde-Park, zum Pläne-Schmieden für's Edinburgh Fringe Festival im Sommer, zum am See chillen. Und zum Grübeln und Träumen. Michael erwähnte nämlich so einiges, worauf ich nie gekommen wäre (abgesehen von den erwarteten Propeller-Insidern, harrharr!). Die denken sich da echt ganz schön was aus, die Designer. Wer kommt darauf, warum in Propellers Komödie der Irrungen hüftabwärts alles in Blautönen gehalten ist?

Mittwoch, 7. Mai 2014

Theater I

Schon viel zu lange her ist es: das National Student Drama Festival (NSDF), das vor Ostern in Scarborough stattfand. Ich durfte, dank eines Wettbewerbs mit der Kreativplattform IdeasTap, als einer von zwei offiziellen Festival-Fotografen fungieren - das war ein Spaß!
Scarborough ist ein recht kleines Städtchen an der Nord-Ost-Küste Englands, quasi auf der anderen Seite der Nordsee von der Heimatstadt aus gesehen, sehr mondän und sehr gemütlich, aber immerhin Heimat einer recht pfiffigen Theaterszene, die jedes Jahr vom NSDF noch angefeuert wird. Am NSDF dürfen alle teilnehmen, die zwischen 16 und 25 Jahre jung sind und Theater machen - unter der Voraussetzung, dass man von den sogenannten Selektoren, die jedes Jahr durchs Land reisen und Angst und Schrecken verbreiten (so stelle ich mir das vor), ausgewählt wird. Eine gewisse Qualität ist also sicher gestellt - würde man zumindest denken.
Giulia, meine herzallerliebste Mit-Fotografin, und ich sahen uns dabei einer kleinen Herausforderung gegenüber. Trotz beinahe jahrhundertelanger Festival-Tradition und einem lange, lange existierenden Festival-Magazin namens NoisesOff gab es nämlich noch nie Festival-Fotografen, und keiner hatte so richtig 'nen Plan, wie das denn laufen soll. Aber das haben wir natürlich locker-flockig gemeistert. Mit unseren Pässen, die um unsere Hälse baumelten und in Knallrot "Photographer" verkündeten, haben wir uns einfach in die Probe zur ersten Vorstellung geschlichen, nett Hallo gesagt und die Kameras gezückt. Das fanden die gar nicht so schlecht. Wir auch nicht.
Die ersten: Hungry Bitches mit "America". Name ist Programm, und so.
Nach 'ner Weile hatten wir's dann drauf, die Produzenten/Regisseure/Frauen für alles - welche Nummer man auch immer bekam - einfach vorher anzurufen oder anzuschreiben und ein paar Fototermine klar zu machen. Oder man freundete sich einfach mit einem Schauspieler in der Pausendisco an, das machte auch vieles sehr viel entspannter. So zogen wir dann täglich, bepackt mit Kamera, Monster-Objektiven und Keksen von Spielort zu Spielort, sagten nett Hallo, bekamen nett Hallo zurückgesagt und schon waren die Bilder im Kasten.
Festival-Sweethearts: Giulia und Will, "Enron"-Schauspieler
Morgens saßen wir meist im NoisesOff-Büro, lauschten den netten Theater-Kritikern, die sich dort Strom, Internet und Kaffee mit uns teilten und bearbeiteten die Bilder, während draußen die Surfer die ziemlich windige See eroberten - der Strand war nämlich gleich vor der Tür. Unterstützt wurden wir von unserem Mentor (oho!) Tony, von IdeasTap angeheuert und selbst begeisterter und höchst erfahrener Theaterfotograf. Der fand das, was wir da so knipsten, auch erstmal gut. So gut anscheinend, dass er uns fast täglich statt der vereinbarten zwei Mal besuchte und sich mit uns über die besten Bilder freute. Tony nahm uns auch die Angst vor der zweiseitigen Liste mit Anforderungen, die uns die Sunday Times geschickt hatte - er war da ganz lässig, nationale Zeitungen, die unsere Bilder wollen, sind doch ein Klacks, pah, und überhaupt, mit ein bisschen Photoshop und einer gesunden Portion Selbstvertrauen und haha, unserem Talent, wäre das alles ein Klacks. Notiz am Rande: Tony hat mal eine Geschichte über depressive Pinguine an die Bild-Zeitung verkauft. Ist dem Mann zu trauen?
Vorm Büro gleich rechts
Und natürlich, natürlich haben wir ganz viel Theater gesehen! Elf Shows insgesamt, davon vier Musicals, zwei Improvisationsstücke, zwei Highschool-Massaker, ein Stück über Plastikenten. Wobei es schon viel Geduld bedurfte, die jeweils drei Stunden "Jerusalem" und "Spring Awakening - The Musical" durchzuhalten. Dafür hätten "The Duck Pond" (eine charmante Enten-Version von Schwanensee) und "Road" (ein mehrbühniges Theater-Movie über die Thatcher-Ära) auch länger sein dürfen. Wir haben alles fotografiert und dann begeistert (mehr oder weniger) zugeguckt und geklatscht und Bühnenluft geschnuppert, hmmm. So viel Theater! Workshops! Diskussionen! So viele Bilder! Wir bekamen uns nicht mehr, Tony und das NoisesOff-Team bekamen sich nicht mehr ein, und die Sunday Times hat sich, glaube ich auch gefreut. Am Ende waren das sechs Bilder von mir auf deren Website und ein bisschen mehr Geld auf meinem Konto. Hehehe. Wir sind auf ein paar Websites gelandet. Und auf dem NoisesOff-Print-Cover war ich gleich fünf Mal in Folge... man muss auch mal angeben dürfen.
Abgebaut wurde auch...
Hach! Ich könnte noch so viel mehr erzählen. Von meiner äußerst charmanten Landlady im Mountview Hotel zum Beispiel, von all den Witzen, die im Büro gerissen wurden und mich diese Umgebung so schrecklich vermissen lassen, von der Frisur, die am Ende des Festivals alle (mir inklusive) trugen, von all den Theaterstücken, denen dieser Bericht gar nicht gerecht wird, vom hervorragenden Wetter, von dem Hasen, dem Mond...und...und...und...
Vielleicht hab ich ja noch ein Lieblingsbild für euch? Ich geh' mal stöbern.
The Duck Pond. Ohrwurmlastig. Und toll.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Der Tag wird kommen

Gut, zugegeben, ich hab lange nicht mehr geschrieben und dabei ist so viel passiert! Ich hole das bald nach, versprochen. Zunächst aber einmal ein ganz tolles Lied mit ganz tollem Text, das auf youtube als "angenehm wütend" beschrieben wurde, und das, wie ich finde, ganz zu Recht. Immer schön draufhauen auf die homophoben Vollidioten. (Und 'ne tolle Stimme hat er ja auch, der Marcus.)