Donnerstag, 8. Mai 2014

Theater II

Teil 2 der "Theater"-Reihe (siehe: gestern) erzählt von einem Ausflug ins Warme.
Ins warme London! Kaum zu glauben - besonders wenn man im Moment die Nase vor die Tür in den walisischen Nieselregen steckt -, aber wahr, London hatte am vergangenen Wochenende bestes Wetter und ich war in London und habe, vor allem dank zahlreicher Tube-Schließungen, so einiges zu Fuße erlaufen und mich gefreut und gesonnt, und geschwitzt hab ich auch.
Anlass des Ausflugs war ein Theater-Design-Workshop mit dem Propeller-Designer Michael Pavelka. Den habe ich vorgeblich besucht, um Inspirationen für mein Uni-Projekt zu sammeln, und insgeheim, weil ich doch Propeller so mag und zu dem Schauspiel-Workshop nur angehende Schauspieler durften. [Grund dieser ganzen Workshops war das Shakespeare-Festival im Victoria-und-Albert-Museum, dass sehr viele fantastische Angebote für sehr wenig Geld darbot - aber ich hab's leider nur zu dem einen geschafft.] Michael hat mich auch gleich entlarvt, als er fragte, wer von uns denn schon Stücke von Propeller gesehen hatte, und ich als einziger von zweien die Hand hob. "Soso, du stalkst mich also!", schmunzelte er, nachdem ich alle 5 Stücke aufzählte, die ich kannte. Die andere Dame hatte allerdings ALLE Stücke von Anfang der Kompanie an gesehen, und war nur da, weil sie die Vorstellung eines Propeller-Workshops ganz "fabulous" fand. Dagegen bin ich ja harmlos.
Thema des Workshops war Hamlet, die zentrale Figur Ophelia, der zentrale Text 'Sein oder Nicht Sein' (den hab ich jetzt auch endlich mal verstanden); und nach ein paar Aufwärmübungen, Diskussionen und Lunch in der fantastischen Marmor- und Mosaik-verzierten V&A-Cafeteria ging es mit viel mitgebrachtem Material und noch mehr Klebeband daran, ein Set zu basteln. Meins bestand komplett aus Papier. Das war interessant. Michael fand das auch interessant. Wenn dieses Papier-Set eines Tages wirklich eine Bühne würde...ach. Mmmh. Das wäre wirklich interessant! Und sehr feuergefährlich, vermutlich.
Nach dem Workshop ging's dann wieder in die Sonne, zu einem Kaffee mit Giulia (siehe: gestern) in den Hyde-Park, zum Pläne-Schmieden für's Edinburgh Fringe Festival im Sommer, zum am See chillen. Und zum Grübeln und Träumen. Michael erwähnte nämlich so einiges, worauf ich nie gekommen wäre (abgesehen von den erwarteten Propeller-Insidern, harrharr!). Die denken sich da echt ganz schön was aus, die Designer. Wer kommt darauf, warum in Propellers Komödie der Irrungen hüftabwärts alles in Blautönen gehalten ist?

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