Dienstag, 6. August 2013

Systematisierung

Ich wurde heute systematisiert. Das bedeutet, mein Arbeitsbereich in meinem Job wurde, zwecks Einheit in allen Filialen deutschlandweit, in ein System gezwungen, dem ich nun bis ins Detail zu folgen habe. Dazu habe ich heute eine dreistündige Schulung durchlaufen, in der mir eben diese Klein- und Feinheiten erläutert und gezeigt wurden. Es gibt jetzt Listen, die ich abhaken muss, und Aufkleber, die ich mit Daten versehen muss, und Wasserhähne, die ich auf- und zudrehen muss, und vier Ordner, die ich mir einverleiben darf. Und wenn ich damit fertig bin, muss ich zählen, und zwar alles, was nicht bei drei in den Lagern ist. Das dient zunächst der corporate identity und zweitens Versicherungsgründen, drittens der Hygiene - und viertens der Kontrolle. Denn klauen wird bei einer täglichen Inventur ganz schön schwierig, und auch in zwei Jahren sind Arbeitgeber, Bund und Land durch die lieblich ausgefüllten Listen in der Lage, nachzulesen, ob ich in meinem Sommerjob denn auch wirklich zweimal pro Woche die Schubladen von unten abgewischt habe.
Bürokratie vom feinsten, und wieder einmal die Erkenntnis: Im System wird der Mensch immer mehr zur Maschine.

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