Montag, 8. Oktober 2012

Noch am Leben

Zuallererst, wenn ich in den Blog gucke, gucke ich in die Leser-Statistik (der Traum eines jeden Autors. Jedes Buch sollte so etwas haben). Wann wurde ich von wem wie gelesen? Derzeit kommen die meisten Leser aus Deutschland - seltsam, seltsam -, ich habe keine russischen Zuleser mehr - wo seid ihr hin? - und zum ersten Mal haben die Mac-Nutzer die Windows-Nutzer überholt! Na sowas! Was Google so alles weiß. Mich freut's natürlich, aber eine kleine Stimme sagt mir, dass ich mir eigentlich Sorgen machen sollte.
Doch heute ist kein Tag zum Sorgen-Machen. 
Das könnte zum einen daran liegen, dass meine Erkältung einen großen Teil des Hirns für sich beansprucht, die Funktionen außer Stand gesetzt, und mich in einem Zustand eigentümlicher Dummheit und Sorgenfreiheit zurück gelassen hat. Die meiste Zeit starre/döse ich vor mich hin, bis mir plötzlich wieder einfällt, dass ich doch noch ... vor einer halben Stunde ... auweia. Und das ganz ohne Antibiotika; die Mischung aus Nasenspray, Naselaufen und Erkältungstee tut schon ihr Übriges. Mag nicht mehr krank sein. Ich hab heute eine Stunde im Supermarkt verbracht, um Milch und Taschentücher zu kaufen.
Zum anderen liegt mein "Anti-Sorgen-Flow" wohl an den Erfolgserlebnissen, die sich seit gestern wundersam mehren. Immer, wenn die Intelligenz mal einsetzt ... ich hab gestern zum ersten Mal seit langem eine Kurzgeschichte geschrieben. Die letzten datieren auf 2010, ich hab nachgeguckt. Die Inspiration kam so über mich. Ich hab seitdem nicht mehr reingeguckt, aus der Angst, dass ich im Erkältungsnebel nur Müll verzapft habe. Freiwillige vor!
Außerdem hatte ich heute morgen mein W.I.P.-Meeting, diesmal mit Clive, und Clive ist wohl noch ein anderes Kaliber als Paul. Es geht ja darum, aus hunderten von Bildern die fünf zu finden, die am Ende benotet werden... und was soll ich sagen, ich hab mein "first one in"! Applaus bitte. John und ich haben den Durchbruch geschafft. Der Vegetarier und der Fleischer. Als wären wir füreinander bestimmt.
First one in: John und der Braten.

Und zuletzt habe ich vorhin das erste Mal erfolgreich Porridge produziert. Ich bin jetzt in Großbritannien, da passe ich mich den örtlichen Essgewohnheiten an - mal abgesehen vom Fleisch, sorry, John! Und Porridge ist ja so lecker... und ich kann es machen, wann und wo ich will... harrharr. Da kann die Erkältung nicht gegen anstinken. Ich gehe mir jetzt Taschentücher in die Nase stopfen, damit ich aufhöre zu tropfen, und dann gehe ich das nächste Erfolgserlebnis suchen. Mir ist gerade so nach tollkühnen Taten.

Tollkühne, oder zumindest gute Taten könnt auch ihr vollbringen: Meine Freundin Sophie sucht Unterstützung für ihre erste Fotoausstellung. Beeindruckend. Ganz so weit sind John und ich noch nicht.

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