Samstag, 9. Februar 2013

Rrrrraaaagby

RUGBY! Unter diesem Motto stand der heutige Tag, der, angesichts meines über die letzten Wochen zur Vollendung verkorksten Schlafrhythmus', vergleichsweise früh begann - immerhin musste ich schon um 12 Uhr mittags ausgeruht, satt und mit gut vorbereitetem Kamera-Set auf dem Rugby-Feld meiner Uni stehen. Dank meiner Mitbewohnerin Jenna, selbst übereifrige Rugby-Anfängerin ("Ich werde sterben!"), war ich Teil des offiziellen Dokumentations-Teams, das das heutige Wohltätigkeitsspiel zwischen unserer Uni-Mannschaft, den Centurions, und den "Old Boys", ehemaligen Mitgliedern des gleichen Teams, filmen und fotografieren sollte. So wurde ich plötzlich zum Sport-Fotografen, eine Tätigkeit, die mir ja sonst eher fern liegt.
Allerdings durfte sich auf diese Weise mein 70-300er Tamron-Tele-Objektiv endlich einmal beweisen. In perfektem Zusammenspiel mit meiner Nikon D5000 hat es ganz wunderbare Bilder gemacht, ohne dass ich mitten auf dem Feld stehen musste. Nur am Ende, als die Mannschaft ein Gruppenbild forderte, war es dann etwas überfordert: Mit dem Weitwinkel hat es das gute Objektiv, verständlicherweise, dann ja doch nicht so. Ich hatte auch meine analoge Nikon F80 dabei, aber die fand bei Kälte, grauem Himmel und gelegentlichem Regen leider keinen Einsatz. Doch auch ohne sie hatte ich viel Spaß, während ich ums Feld gerannt bin, um die besten Blickwinkel zu erwischen.
Ich habe keinen blassen Schimmer von den Rugby-Regeln und habe definitiv das eine oder andere gute Foto verpasst, weil ich schlicht nie eine Ahnung hatte, was als Nächstes passieren würde. Ich weiß nicht einmal, wie das Spiel ausgegangen ist - nur dass die "Old Boys" gewonnen haben. Mit den Ergebnissen bin ich dennoch zufrieden - und glücklich, dass nicht ich, sondern Jenna die 400 Bilder und 300 Minuten Filmmaterial zu einem Endergebnis zusammenschneiden muss.
Anschließend wurde gemeinsam in der Bar das Rugby-Spiel Italien - Schottland geguckt, gleich das dritte Rugby-Spiel in meinem Leben. Beth, die nächste Mitbewohnerin im Doku-Team und schottischer Herkunft, war natürlich etwas enthusiastischer als ich - "kreisch!quietsch!bibber!". Das Spiel ist glücklicherweise sehr zu Gunsten Schottlands ausgefallen... und anschließend wurde gefeiert. Viel gefeiert. Rugby-Jungs sind echte Kerle und wie können echte Kerle sich besser beweisen, als bei viel Alkohol und Gebrüll? [Zum Glück muss ich den Mülleimer voller Trinkreste und Kotze nicht entleeren...] Da der Auftrag bestand, wirklich den *ganzen* Tag zu dokumentieren, haben wir natürlich fleißig drauf und uns selbst die Nase zugehalten! Während des Spiels Frankreich - Wales (da kochten die Emotionen im kleinen Caerleon!) wurde fröhlich weiter getrunken, um schließlich den Tag in einer Lotterie voller Trikots und Rugby-Utensilien zu beenden. Netterweise wurde uns Doku-Leuten dann auch noch ein Drink ausgegeben. Prost!

...nach diesem Tag voller muskulöser Jungs und eiförmigen Bällen habe ich nun mein Bett, etwas zu essen, und ein paar Folgen Fernsehen verdient, finde ich. Bestimmt träume ich heute Nacht von "Crouch-Touch-Pose-Engage"...








Warum eigentlich so viel Rugby?
In Großbritannien und umzu wird derzeit Six Nations-Wettkampf zwischen England, Schottland, Wales, Irland, Frankreich und Italien ausgetragen. Das Rugby-Fieber ist damit offiziell ausgebrochen. Nur ich bin, wie ihr vielleicht schon erraten habt, nicht so wirklich infiziert.

Und warum Rrrrrraaaaagby?
Weil dieser Sport im Auge des unwissenden Betrachters recht grob anmutet - besonders fiese Mundschütze und das relativ oft ausgespuckte "F*ck off!". Und weil meine Kameras - mit 70/300er-Tele bzw. 28/70er-Sigma-Objektiv - heute liebevoll von Kieran und Liam auf den Namen "meine kleinen Monster" getauft wurden. Monster sind unter Fotografen sehr gern gesehen, wir haben sie lieb, unsere Monster.

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