Samstag, 1. Februar 2014

Bücherwurm

Letztes Jahr noch wurde für diesen Winter Großbritannien und insbesondere Wales mit dem "Jahrhundertwinter" gedroht, drei Monate Schnee!!! schrieen sie alle. Tja. Also, in Newport regnet's. Und windet. Und regnet noch mehr. Schnee hatten wir bisher... gar nicht.
Also suche ich Schutz in meinem Bett, ab und an einen Blick ins trübe Grau vor dem Fenster werfend. Den Rest der Zeit habe ich Bücher vor der Nase. Ein Paradies, eigentlich! Eine Tasse Tee und Bücher - so schlimm ist das wirklich nicht. Mmmhja. Und das Schönste ist: Ich darf das nicht nur, nein, ich bin sogar explizit dazu aufgefordert. Im Theorie-Modul ist ein literature review gefordert, eine Auseinandersetzung mit sämtlicher Literatur im weitesten Sinne zu einem gewählten Thema. Und das praktische Modul dreht sich um konzeptuelle Dokumentarfotografie, hier ist die Idee und die damit verbundene Recherche alles.
Also lese ich, lese ich, lese ich. Auf dem Boden ist ein Stapel Kunstbücher aus der Bücherei, angefangen mit Photography and the Body und endend mit Don't leave me this way - Art in the age of AIDS. Vor dem Bett liegt Tony Kushners Angels in America, im Regal lauert die Tales of the City-Reihe, dessen letzte drei Fortsetzungen auf der Internet-Wunschliste mit David Bates Photography (Key Concepts) konkurriert. Die gelesezeichneten Artikel in der Internet-Historie tragen Titel wie HIV-Infektion: In Flagranti und 3D. Und so weiter...
Man kann es schon erraten - das alles beherrschende Thema für dieses Jahr ist HIV/AIDS. Kein Theater mehr. (Die Dozenten müssen das noch absegnen, aber...ach.) Klingt ganz schön deprimierend? Ich finde nicht. Man muss nur das richtige draus machen. Immerhin darf ich für die literature review auch sämtliche Popkultur in Betracht ziehen, die ich finde. Also immer her mit einer schrägen Mischung aus Philip Lorca diCorcia, Nan Goldin, John Grant und Dallas Buyers Club. Der Regen kann draußen bleiben.

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